Frühling im Oktober: Pollen und Apfelblüte

Renate Teuber-Weckersdorf
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Das warme Wetter verlängert die Pollensaison. Der Trockenstress im Sommer führt in Niederösterreich teilweise zu blühenden Apfelbäumen, deren Ernte für nächstes Jahr damit verloren ist. Winteräpfel profitieren hingegen davon.

Es ist mehr als ein schöner Herbst oder ein verspäteter Altweibersommer: Temperaturen über 20 Grad, und selbst in den Nächten bleiben diese im zweistelligen Bereich. Bis zu 25 Grad werden gegen Ende der Woche prognostiziert. Das ist nicht nur für den Menschen ungewöhnlich. Auch die Natur zeigt sich etwas verwirrt und reagiert mit blühenden Apfelbäumen und einem sehr aktiven Pollenflug. Fünf Fragen zu dem Minifrühling im Oktober.

1. Warum blühen jetzt, im Oktober noch Apfelbäume? Oder schon?

Es ist ein seltsamer Anblick, wenn zwischen dürrem Gestrüpp und den letzten verschrumpelten Äpfeln sich die eine oder andere Blüte verirrt. „Wir haben blühende Apfelbäume beobachtet. Das ist ein Phänomen, das Gott sei Dank nicht sehr oft vorkommt, aber doch“, sagt Wolfgang Lukas vom Landesobstbauverband Niederösterreich. Speziell im Bereich Pulkautal und Retz seien die blühenden Apfelbäume, besonders in intensiven Erwerbsanlagen, zu beobachten. Dabei handelt es sich um sehr frühe Apfelsorten, die im Sommer unter der Trockenheit gelitten und darauf mit dem Abwerfen von Laub reagiert haben. „Dann gab es drei, vier massive Regentage, und es wurde noch einmal warm. Das führte dazu, dass die Bäume nicht nur austreiben, sondern auch blühen“, erklärt Lukas. Wenn man so will, glauben die Bäume, es sei schon Frühling. Bei anderen Obstarten oder auch in anderen Bundesländern hat die Landwirtschaftskammer das Phänomen derzeit nicht beobachtet.

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