Razzia: Mit Reizgas gegen Kontrollore der Finanz

Franz Kurz, Leiter der Finanzpolizei, freut sich über den Fund. Diese Automaten waren hinter einem Spiegel verborgen.
Franz Kurz, Leiter der Finanzpolizei, freut sich über den Fund. Diese Automaten waren hinter einem Spiegel verborgen.Lukas Aigelsreither
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Reportage. Versteckte illegale Spielautomatenwelten blühen in Gassenlokalen, Wohnungen und Hinterhöfen. Eine Nacht mit der Finanzpolizei auf den Spuren der Organisierten Kriminalität.

Klebeband und Gasmasken sind die wichtigsten Utensilien der Finanzpolizei. Auch an diesem Montagabend, als sie mit einem Rammbock im Gepäck eine unscheinbare weiße Glastür in der Klosterneuburger Straße in Wien Brigittenau aufbricht. Gleich am Hauseingang wird eine kleine Kamera überklebt – hinter der Glastür ist in einer Gegensprechanlage eine weitere versteckt.

„Sie sollen nicht sehen, was wir hier machen“, sagt Franz Kurz, Regionalleiter der Finanzpolizei Wien. Gemeint ist die Glücksspielmafia, die auch an dieser Adresse ein verstecktes Spielautomatenlokal betreiben soll. Das sogenannte Kleine Glücksspiel ist in Wien seit 2015 verboten – ebenso in Salzburg, Tirol und Vorarlberg.

Trotz Verbot haben Spielsüchtige in der Hauptstadt nach wie vor genügend Gelegenheiten, ihr Hab und Gut innerhalb kürzester Zeit loszuwerden. Denn je restriktiver die Gesetze, desto attraktiver scheint das Geschäftsmodell für die Organisierte Kriminalität zu werden. Verbotene Spielhöllen blühen in Wien – man findet sie in Gassenlokalen, in Hinterhöfen und in Wohnungen. Nicht selten finden sich die illegal aufgestellten Automaten in Kombination mit Prostitution und Drogenhandel. „Mit einem Automaten werden pro Woche bis zu 27.000 Euro lukriert“, weiß Kurz.

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