Schwarz entscheidet über rot-türkise Koalition in Wien

Die rot-schwarze Achse demonstriert ihre Stärke in Wien – unabhängig von türkis-blauen Auseinandersetzungen mit der Wiener SPÖ.

Die enge Freundschaft von Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien (WKW), und Bürgermeister Michael Ludwig ist weithin bekannt. Trotzdem überraschte die hohe Dichte an Wiener SPÖ-Politikern und roten Funktionären beim traditionellen Adventempfang Donnerstagabend in der WKW.

Denn seitens der Stadtregierung war nicht nur Ludwig gekommen, sondern auch dessen Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke und Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler. Es kamen erstmals auch Ludwig-Unterstützer der ersten Stunde wie z. B. Ernst Nevrivy, roter Bezirkschef einer der größten SPÖ-Bezirksfraktionen Österreichs. Und auch Renate Anderl, Präsidentin der Arbeiterkammer, kam. Immerhin betonen Ludwig und Ruck laufend die Bedeutung der Sozialpartnerschaft, die unter Türkis-Blau auf Bundesebene in der Defensive ist – was Anderl so kommentierte: „Man sieht hier, was Wien ausmacht. Man hat in dieser Stadt erkannt, dass es nur miteinander geht.“Rot-Schwarz gegen Türkis-Blau?

Jedenfalls wird die Sozialpartnerschaft zwischen dem schwarzen Teil der ÖVP Wien und dem roten Bürgermeister demonstrativ gepflegt – im Gegensatz zur Bundesebene. Bezeichnend dafür war das Erscheinen von Anderls Vorgänger Rudolf Kaske und des schwarzen Ex-WKO-Präsidenten Christoph Leitl. Sein Nachfolger, der türkise WKO-Präsident Harald Mahrer, wurde dagegen nicht gesichtet. Das zeigt: Rot und Schwarz können in Wien exzellent miteinander; obwohl sich die Wiener SPÖ heftige Kämpfe mit der türkis-blauen Regierung liefert, in der pikanterweise der türkise ÖVP-Wien-Chef Gernot Blümel als Minister werkt.

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