Was passierte in dem fünfstündigen Gespräch am ersten Tag der Visitation?
Die Kaffeepause wurde kurzerhand gestrichen, das Heißgetränk hastig während des Gesprächs eingenommen. Für den Mittagstisch (Tomatensuppe, Pute mit Gemüse) wurde nur kurz unterbrochen. Ganze fünf Stunden hat das erste Zusammentreffen im Rahmen der Visitation in Klagenfurt am Montag gedauert, die von Papst Franziskus für die Kärntner Kirche angeordnet wurde. Erzbischof Franz Lackner und Bischof Benno Elbs hörten ausführlich Schilderungen der Kärntner Domherren, angeführt von Administrator Engelbert Guggenberger.
Die Visitatoren konnten mit den Schilderungen von Ereignissen der 17-jährigen Amtszeit von Bischof Alois Schwarz – der im Frühsommer für Uneingeweihte überraschend und wie es vatikanischer Usus ist, ohne Begründung nach St. Pölten abberufen wurde – beeindruckt werden. Jedenfalls meinte der päpstliche Visitator Salzburgs Erzbischof Lackner zur „Kleinen Zeitung“, er sei über das Gehörte „fast ein bissl erschüttert“. Und weiter: „Ich könnte mit solchen Vorwürfen nicht leben.“ Nicht wenige verstehen das als Denkanstoß für Schwarz, auch wenn Lackner betont, keinem Bischof eine Botschaft ausrichten zu wollen. Geschenkt.