Lkw in Wien von Zug erfasst: Drei Schwerverletzte

Der LKW-Lenker und der Zugführer wurden beim Unfall schwer verletzt.
Der LKW-Lenker und der Zugführer wurden beim Unfall schwer verletzt. APA/ANGELIKA KREINER
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Auf einem Bahnübergang im Bezirk Donaustadt ist es zu einem Unfall gekommen. Der Fahrer des Lkw, der Zugführer und ein Fahrgast wurden schwer verletzt, 12 weitere Menschen leicht verletzt.

In Wien-Donaustadt ist am Donnerstagvormittag ein Lastwagen von einem Zug erfasst worden, dabei entgleiste ein Teil des Zuges. Bei dem Unfall auf einem Bahnübergang in Wien-Donaustadt wurden drei Personen schwer verletzt.

Zudem hatten die Einsatzkräfte vorerst 13 Leichtverletzte zu versorgen, berichtete Daniel Melcher, Sprecher der Wiener Berufsrettung. Sie wurden von der Feuerwehr geborgen. Unter den Schwerverletzten war auch der Fahrer des von dem Zug erfassten Lkw sowie der Zugführer. Auch ein Bahnpassagier ist schwer verletzt worden. Eine Person wurde mit dem Notarzthubschrauber in ein Krankenhaus transportiert. Auch eine Frau wurde mit Verdacht auf innere Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Alle drei Schwerverletzten waren jedoch nicht in Lebensgefahr, berichtete Daniel Melcher, Sprecher der Berufsrettung am Unfallort. 

MA 68 Lichtbildstelle

Der Unfall passierte laut ÖBB und Polizei Wien kurz vor 11.00 Uhr auf einer technisch nicht gesicherten Eisenbahnkreuzung in der Ostbahnbegleitstraße in der Nähe der S-Bahn-Station Aspern-Nord. Der Lkw-Fahrer dürfte den Regionalzug der Marchegger Ostbahn übersehen habe, sagte ein Sprecher gegenüber der APA. Entgleist war der vordere Teil des Zuges. Weitere dreizehn Personen im hinteren Teil des Fahrzeugs wurden ebenfalls von der Feuerwehr aus dem Zug geholt und ins Krankenhaus gebracht.

Der entgleiste vordere Triebwagen kam nach dem Unfall auf dem Lastwagen zu liegen und hängte mit der Front in der Luft. "Wir haben mit einer Drehleiter den Triebfahrzeugführer herausgeholt", sagte Feuerwehrsprecher Gerald Schimpf. Der ebenfalls schwer verletzte Lkw-Lenker war in seiner Fahrerkabine eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden. Die Blaulichtorganisationen standen im Großeinsatz, darunter waren allein rund 60 Feuerwehrleute.

Das Verkehrsunfallkommando der Polizei nahm die Ermittlungen auf. Dafür kam erstmals eine Drohne im Echtbetrieb zum Einsatz. "Damit können 3D-Aufnahmen aus der Luft erstellt werden", sagte Polizeisprecher Daniel Fürst.

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Der Unfallzug war laut ÖBB-Sprecher Daniel Pinka auf dem Weg von Wien nach Bratislava. Die Strecke zwischen Aspern-Nord und Raasdorf in Niederösterreich war unterbrochen und dürfte etwa bis 22.00 Uhr gesperrt bleiben. Die Verbindung zwischen Wien-Praterstern und Bratislava wurde in beide Richtungen über Gänserndorf umgeleitet. Zwischen Aspern-Nord und Raasdorf wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Die Feuerwehr sicherte den entgleisten Waggon mit Stahlseilen und bereitete die Bergung vor. Außerdem pumpten die Einsatzkräfte den Diesel sowohl von der Lok als auch vom Lkw ab. Für die Bergung wurde am Nachmittag ein sogenannter Hilfszug, der mit einem Kran ausgestattet ist, am Unfallort erwartet.

Lkw von Zug erfasst
Lkw von Zug erfasstAPA

62 Unfälle gab es im Vorjahr auf österreichischen Eisenbahnkreuzungen. Dabei wurden fünf Menschen getötet und 28 verletzt, sagte ÖBB-Sprecher Pinka der APA. 2017 waren es sechs Tote und 33 Verletzte bei 66 Unfällen gewesen. Seit dem Jahr 2000 wurde die Zahl der Eisenbahnübergänge nahezu halbiert - von 6.100 auf derzeit rund 3.200. Dafür wurden Eisenbahnkreuzungen stillgelegt bzw. aufgelassen oder durch Brücken oder Unterführungen ersetzt. Die Hälfte der noch bestehenden Übergängen ist technisch gesichert, also mit Schranken oder Lichtanlagen, 1.600 mit Stopptafel oder einem Andreaskreuz.

(APA)

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