Der A-Schein wird immer beliebter

Immer mehr Österreicher machen den Motorradführerschein.
Immer mehr Österreicher machen den Motorradführerschein.(c) APA/HERBERT PFARRHOFER (HERBERT PFARRHOFER)
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Während immer weniger Menschen den Pkw-Führerschein machen, steigt die Zahl der Lenkerberechtigungen für Motorräder in Österreich weiter deutlich an.

Wien. Mit dem Motorrad unterwegs zu sein wird in Österreich immer populärer. Der subjektive Eindruck vieler, wonach immer mehr Motorräder auf den österreichischen Straßen unterwegs sind, lässt sich auch statistisch belegen: Denn immer mehr Österreicher machen den sogenannten A-Schein, die Lenkberechtigung für Motorräder also.

Fast 8900 Menschen haben im vergangenen Jahr in Österreich ebendiese Lenkberechtigung der Klasse A, die zum Lenken der sogenannten schweren Motorräder berechtigt, absolviert. Das bedeutet einen Anstieg um gleich 51 Prozent im Vergleich zu 2013 und bedeutet auch ein Plus von vier Prozent gegenüber 2017.

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Auch bei den leichteren Maschinen (Klasse A1) gibt es einen deutlichen Anstieg: 2277 Menschen, fast ausschließlich Jugendliche, absolvierten im Vorjahr die Lenkberechtigung für leichtere Motorräder (mit maximal 125 ccm Hubraum und 11 kW), das sind um zehn Prozent mehr als im Jahr davor. Alle Motorradklassen gemeinsam ( A1, A2, A) verzeichneten im vergangenen Jahr ein Plus von 3 % im Vergleich zu 2017.

Gleichzeitig wird der Mopedführerschein (Klasse AM) unbeliebter: 30.787 ausgestellte Mopedführerscheine im vergangenen Jahr bedeuten ein leichtes Minus von 0,7 Prozent im Vergleich zu 2017.

Auch der Pkw-Führerschein scheint an Bedeutung zu verlieren: Seit Jahren ist die Zahl der neu ausgestellten Pkw-Führerscheine rückläufig – auch wenn der B-Führerschein natürlich nach wie vor jener Führerschein ist, der in Österreich am häufigsten erworben wird. Im Vorjahr absolvierten rund 80.400 Österreicher die Lenkberechtigung der Klasse B, das bedeutet einen Rückgang um 1,1 Prozent im Vergleich zum Jahr davor.

L17-Ausbildung beliebt

Fast jede dritte (31 Prozent) der Pkw-Lenkberechtigungen wurde übrigens nach der L17-Ausbildung erworben: Hierbei kann man den Führerschein nach einer Grundausbildung in der Fahrschule und privaten Ausbildungsfahrten bereits ab dem 17. Lebensjahr absolvieren.

Insgesamt wurden in Österreich im vergangenen Jahr 118.050 Führerscheine aller Klassen ausgestellt (oder durch Prüfungen ausgedehnt), dieser Wert stagniert seit Jahren. Insgesamt werden die erworbenen Führerscheine also nicht weniger – sie verschieben sich nur weg vom Pkw hin zu Motorrädern.

Und das, obwohl das Alter für eine Lenkberechtigung für schwere Motorräder (also Klasse A) im Jahr 2013 angehoben wurde. Wer heute einen A-Schein erwerben will, muss 24 Jahre alt sein – oder, sofern er die Lenkberechtigung der Klasse A2 (max. 35 kW) seit dem 18. Lebensjahr besitzt, mindestens 20 Jahre alt sein.

Motorrad: Mehr Unfallopfer

Dass immer mehr Motorradfahrer unterwegs sind, zeigt sich auch in der Unfallstatistik. Denn die Zahl der verletzten und getöteten Motorradfahrer im Straßenverkehr stieg zuletzt deutlich an: 102 Motorradfahrer sind 2019 auf den heimischen Straßen gestorben – um 19 Menschen mehr als 2017, als 83 Motorradfahrer getötet wurden.

Auch die Zahl der verletzten Motorradfahrer im Vorjahr (4233) ist im Vergleich zu 2017 um 1,3 Prozent gestiegen. Bei den Pkw-Lenkern und - Insassen ging die Zahl der Verletzten (minus 6,6,%) und Todesopfer (minus ein Prozent) hingegen zurück. Auch bei den Mopedfahrern gab es deutlich weniger Unfallopfer. (APA/mpm).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.05.2019)

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