Wien, die Hauptstadt des Verkehrsstaus

Ein Bild, das in Wien zum Alltag gehört: zu wenig Straße für zu viele Autos.
Ein Bild, das in Wien zum Alltag gehört: zu wenig Straße für zu viele Autos.(c) REUTERS (Anton Vaganov)
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Keine österreichische Stadt kämpft so mit Verkehrsstau wie Wien. Autofahrer verlieren jährlich rund 40 Stunden ihrer Lebenszeit im Stau – wegen geänderten Mobilitätsverhaltens, des „Amazon-Effekts“ und der 250.00 Pendler.

Wenn Claudia Pisarik in der Früh in ihr rotes SUV steigt, weiß sie bereits: Heute wird es wieder länger dauern. 35 Minuten berechnet Google Maps für die Strecke von Mauerbach zu Pisariks Arbeitsplatz an der Donaumarina in Wien-Leopoldstadt; eine Fahrzeit, mit der sie schon lang nicht mehr rechnet.

„Im Moment brauche ich zehn, fünfzehn, manchmal zwanzig Minuten länger. Obwohl ihr Büro fast direkt an der Donauuferautobahn und der Südosttangente liegt, meidet sie gerade diese Straßen. „Dort steht man mehr, als man fährt. Gerade in der Stoßzeit,“ sagt die 39-Jährige.

Der Eindruck von Pisarik täuscht nicht: Wien ist Österreichs Stauhauptstadt. Laut Daten des US-Verkehrsdatenanbieters Inrix standen die Wiener im Jahr 2017 genau 40 Stunden im Stau. Salzburg folgte mit 30 Stunden, danach kamen Linz (28 Stunden) und Graz (25 Stunden). Und wer derzeit das Gefühl hat, dass die Situation noch schlimmer geworden ist, der irrt nicht: Es gibt immer mehr Stau in Wien. „Momentan aufgrund des Sperre des Tunnels Rannersdorf (auf der Wiener Außenring-Schnellstraße, Anm.). Außerdem steigt grundsätzlich das Verkehrsaufkommen auf den Straßen“, erklärt Alexandra Vucsina-Valla, Asfinag-Sprecherin für Wien, Niederösterreich und das Burgenland.

(c) Die Presse

Wien ist eine wachsende Stadt und der Verkehr in Österreich nimmt generell zu. Die neuralgischen Punkte, also die am stärksten befahrenen Wiener Stadteinfahrten, sind laut ÖAMTC im Süden die Triester Straße (beim A2-Knoten Inzersdorf), die Westeinfahrt (wo die A1 in die Schönbrunner Straße mündet) und im Norden die Klosterneuburger und Brünner Straße, die neben der Donauuferautobahn (A22) verlaufen. Dort, an den Stadteinfahrten steigt seit Jahren der Verkehr – unter anderem, weil in den vergangenen Jahren immer mehr Wiener in das Umland gezogen sind, aber weiterhin in der Bundeshauptstadt arbeiten.

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