Sozialprojekt: Wenn Ludwig „jeden Einzelnen abbusseln“ will

Wiens Bürgermeister, Michael Ludwig.
Wiens Bürgermeister, Michael Ludwig.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Ende 2020 soll das Cape 10 fertig sein.

Wien. Große Worte sind zu so einem Anlass nichts Ungewöhnliches, aber am Dienstagvormittag wollte Wiens Bürgermeister, Michael Ludwig (SPÖ), gleich „jeden Einzelnen (der Verantwortlichen, Anm.) abbusseln“. Arzt Siegfried Meryn nannte das Projekt ein „Symbol gesellschaftlicher Neuausrichtung“.

Künstlerin Eva Schlegel steuerte zur Grundsteinfeier ein Kunstwerk bei: Sieben Spiegel, von einer Baggerschaufel (für die Künstlerin Symbol für eine geballte Faust, für den Kampf gegen soziale Missstände) hängend, die den Himmel herunterholen und die Gesellschaft spiegeln sollten. Große Worte und Bilder, schließlich soll hier, in Favoriten, an der Adresse Alfred-Adler-Straße 1, Großes entstehen: Das Cape 10, ein Sozialprojekt, ein Bau nach Entwürfen von Wolfgang Prix und seinem Team von Coop Himmelb(l)au, auf 5000 Quadratmetern ein „Haus der Zukunft und der sozialen Innovation“. Das Cape 10 soll ein Zentrum für Soziales, Gesundheit und Kultur werden.

Geplant sind unter anderem ein Ärztezentrum (ein Primärversorgungszentrum), ein ehrenamtliches Facharztzentrum für Menschen ohne Versicherung in Kooperation mit der Vinzenz Gruppe, ein Zentrum für Jugendliche, ein Tageszentrum für wohnungslose Frauen von Obdach Wien sowie Gastronomiebetriebe oder Veranstaltungsräume, wie Meryn erklärt. Meryn ist einer der Initiatoren, mit Unternehmer Hans Schmid und Martin Kehrer ist er Vorstand des Trägers, der Cape Stiftung.

Finanziert wird das Cape 10 über einen Immobilienkredit, durch private Investoren, Unternehmen, Spenden und die Anleiheform, des Social Impact Hybrid Bond.

Geplant ist eine Bauzeit bis Ende 2020, Anfang 2021 soll das Gebäude bezogen werden. (cim)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.09.2019)

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