Gusenbauer deutet frühe Anerkennung des Kosovo an

APA (Archiv/Fohringer)
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Bundeskanzler Gusenbauer hat eine frühe Anerkennung eines unabhängigen Kosovo durch Österreich angedeutet. Beim "Runden Tisch" des ORF am Donnerstagabend sagte der Bundeskanzler Österreich werde "sicherlich nicht zu denen gehören können, die sich zurücklehnen und warten, bis alle anderen die Entscheidungen getroffen haben".

Vielmehr werde Österreich "bei denjenigen sein, die klar sagen, in welche Richtung das gehen soll, und daher am Beginn dabei sein". Damit verwies Gusenbauer offenbar auf eine frühe Anerkennung des Kosovo als unabhängiger Staat.

Die Mehrheit der EU-Staaten sind nach Worten von Gusenbauer offenbar bereit, den Kosovo gemeinsam als unabhängigen Staat anzuerkennen. "Ich würde keine voreilige Ansagen machen, denn das kann diesen Prozess nur stören, aber ich bin sehr optimistisch, dass die große Mehrheit der Mitgliedstaaten hier gemeinsam vorgeht", sagte Gusenbauer vor Beginn des EU-Gipfels.

Österreich wolle dabei die Entwicklung in der EU mitgestalten, deutete Gusenbauer an. "Österreich wird gemeinsam mit den anderen europäischen Staaten handeln, aber nachdem Österreich eine große Expertise hat, was den Balkan betrifft, und auch ein großes Ansehen, schauen natürlich viele Staaten auch auf das Verhalten Österreichs und wir sind uns da unserer Verantwortung bewusst."

Der Vorschlag des UNO-Beauftragten Ahtisaari, der eine "überwachte Unabhängigkeit" des Kosovo vorsieht, sei "in Wirklichkeit alternativenlos", betonte der Bundeskanzler. "Jetzt geht es darum, möglichst zu schauen, dass ein gemeinsamer Weg gefunden wird, der auch die Spannungen in der Region versucht zu vermindern." Gusenbauer: "Das ist die letzte ungelöste Statusfrage des 20. Jahrhunderts und dieses Problem des 20. Jahrhunderts werden wir jetzt, im 21., lösen."

(APA)

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