Mugabe ruft zur Verteidigung gegen "die Weißen" auf

(c) EPA (Bishop Asare)
  • Drucken

In Simbabwe kämpfen Präsident Mugabe und die Opposition weiter um die Macht. Die Opposition bittet die internationale Gemeinschaft um Hilfe. Mugabe ruft zur Verteidigung gegen "die Weißen" auf, die seiner Ansicht nach die Landreform umkehren wollen.

"Auf Messers Schneide" befindet sich Simbabwe mehr als eine Woche nach den Wahlen nach Ansicht von Oppositionsführer Morgan Tsvangirai. Tatsächlich ist ein Ende des Machtkampfes zwischen Präsident Robert Mugabe und der Opposition nicht in Sicht. Das Ergebnis der Präsidentenwahl liegt nach wie vor nicht vor. Die regierende Partei ZANU-PF von Mugabe will eine Neu-Auszählung der Stimmen. Die oppositionelle Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) fordert, dass der Oberste Gerichtshof die Ergebnisse veröffentlicht. Darüber soll es am Dienstag eine Entscheidung geben.

Indes schießt sich Mugabe auf die weißen Einwohner Simbabwes ein. Er rief am Sonntag zur Verteidigung seines Landes "gegen die Weißen" auf. Nach Angaben des Südafrikanischen Rundfunks vom Montag sagte Mugabe, die Weißen wollten die von ihm eingeleitete Landreform umkehren. Am Wochenende hatten Anhänger Mugabes Farmen von weißen Rinderzüchtern besetzt.

"Zeit für diplomatische Initiative"

Oppositionsführer Tsvangirai fordert Beistand von der internationalen Gemeinschaft. Der Internationalen Währungsfonds (IWF) solle Finanzhilfe in Milliardenhöhe zurückzuhalten, bis Mugabe zum Amtsverzicht bereit sei. Außerdem appellierte Tsvangirai an Südafrika, die USA und Großbritannien, auf den simbabwischen Präsidenten einzuwirken. „Es ist Zeit für eine entschlossene diplomatische Initiative", so Tsvangirai in einem von der Zeitung "The Guardian" am Montag veröffentlichten Kommentar.

Tsvangirai hat sich bereits zum Sieger der Präsidenten-Wahl erklärt. Hochrechnungen der Regierungspartei Zanu-PF und unabhängiger Beobachter zufolge hat er aber nicht die absolute Mehrheit der Stimmen gewonnen. Damit wäre eine Stichwahl gegen Mugabe nötig.

(Ag./Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.