Heute vor einem Jahr, am 21. November 2013, schlug die damalige ukrainische Regierung die Tür zur EU überraschend zu - und stürzte das Land in eine tiefe Krise.
Die Ukraine gedenkt am heutigen Freitag des Beginns der prowestlichen Massenproteste vor einem Jahr. Präsident Petro Poroschenko empfängt dazu US-Vizepräsident Joe Biden. Diskussionen und Ausstellungen über den Beginn der Demonstrationen auf dem Unabhängigkeitsplatz (Maidan) sind am Freitag in der Hauptstadt Kiew geplant. Zudem ist ein Marsch ehemaliger Demonstranten im Stadtzentrum angekündigt.
Am 21. November 2013 hatte die damalige ukrainische Führung einen proeuropäischen Kurs auf Eis gelegt und sich stärker Russland zugewandt. Dies löste die Großdemonstrationen aus, bei denen mehr als 100 Menschen getötet wurden. Letztlich kam es zu einem Machtwechsel. Russland annektierte daraufhin die Halbinsel Krim; in der Ostukraine begann ein blutiger Konflikt, der laut Vereinten Nationen bereits mehr als 4000 Menschen das Leben kostete. Trotz einer Feuerpause seit Anfang September wurden fast 1000 Menschen getötet.
100 Tote bei Großdemos
Präsident Poroschenko forderte von der EU und den USA eine Fortsetzung der Sanktionspolitik gegen Russland. Moskau sei ein "Aggressor", der Soldaten auf ukrainisches Gebiet geschickt habe, sagte der prowestliche Staatschef bei einem Besuch im Nachbarland Moldau. Der Kreml weist die Vorwürfe entschieden zurück.
Die Grenze zwischen der Ukraine und Russland wird von der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) nur an zwei Kontrollpunkten mit gut 20 Einsatzkräften überwacht. Die Grenze zwischen Russland und der Ukraine ist aber rund 2300 Kilometer lang.
(APA/dpa)