Ein IS-Attentäter sprengte sich im südjemenitischen Aden in die Luft. Die Terrormiliz reklamiert auch einen Anschlag auf eine Hochzeit im Irak für sich.
Im Südjemen sind bei einem Selbstmordanschlag nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen mindestens 71 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 98 Personen seien mit Verletzungen in ein von der Organisation betriebenes Krankenhaus in der Stadt Aden gebracht worden, sagte ein Sprecher am Montag.
Der Attentäter hatte sich nach Angaben von Vertretern der Sicherheitskräfte mit seinem Auto vor einem Ausbildungslager der Armee Aden in die Luft gesprengt. Der Angriff richtete sich gegen vor dem Gebäude wartende Rekruten der Armee.
Nach Angaben der Krankenhäuser in der Hafenstadt erlagen Dutzende Menschen ihren schweren Verletzungen.
IS verübte mehrere Anschläge in Aden
Die Terrormiliz Islamischer Staat bekannte sich zu dem Anschlag. Er ist für mehrere Terrorattentate in Aden verantwortlich. So starben Ende Mai bei zwei Bombenanschlägen mindestens 45 Menschen. Der IS bekannte sich zu den Taten.
Im Jemen tobt seit rund zwei Jahren ein Bürgerkrieg. Houthi-Rebellen aus dem Norden des Landes haben große Teile des Jemen überrannt. Die Hafenstadt Aden steht unter Kontrolle von Kräften, die an der Seite der Regierung kämpfen. Sie wurde von der Regierung von Präsident Abd-Rabbu Mansour Hadi zur provisorischen Hauptstadt des Jemen erklärt. Die Houthi-Rebellen kontrollieren die eigentliche Hauptstadt Sanaa.
Ein sunnitisches Militärbündnis unter der Führung Saudi-Arabiens unterstützt die Regierungstruppen mit Luftangriffen und bombardiert seit März vergangenen Jahres die Aufständischen. Das Chaos in dem armen Land machen sich Extremisten zunutze.
20 Tote bei Anschlag auf Hochzeitsgesellschaft
Der IS hat auch den Anschlag im Irak auf eine Hochzeitsfeier, bei dem rund 20 Menschen getötet wurden, für sich reklamiert. Das teilte die Terrormiliz über sein als Nachrichtenagentur getarntes Sprachrohr Amaq am Montag mit. Mehrere Angreifer eröffneten dabei das Feuer und schleuderten Handgranaten in die Menge.
Der Anschlag ereignete sich bereits am Sonntagabend in der Nähe der überwiegend von Schiiten bewohnten Stadt Kerbala im Süden des Landes, in dem Ort Ain al-Tamr, ereignet. Unter den Angreifern sei auch ein Selbstmordattentäter gewesen, die übrigen seien von Sicherheitskräften getötet worden.
(APA/Reuters/dpa)