Kundgebung von "Free Gaza from Hamas" in Wien

Rund 200 Personen demonstrierten am Freitag in Wien gegen die Palästinenser-Organisation Hamas im Gaza-Streifen. Die Hilfsflotte seie eine "Propaganda-Aktion der Hamas" gewesen.

Das Bündnis "Free Gaza from Hamas" hat am Freitag am Wiener Stock-im-Eisen-Platz eine Kundgebung abgehalten, um sich mit Israel nach dessen Militäreinsatz gegen die Gaza-Hilfsflotte am Montag zu solidarisieren. Simone Dinah Hartmann von der Organisation "Stop the Bomb", Mitbegründerin des Bündnisses, sieht im Gaza-Streifen eine durch die Hamas ausgelöste "menschliche Katastrophe". Von einer "humanitären Katastrophe" zu sprechen, sei "absurd".

Hilfsflotte als "Propaganda-Aktion"

Die Gaza-Flotte sei "von Anfang an als Propaganda-Aktion der Hamas angelegt" worden. An Bord der Flotte hätten sich "keine Friedensaktivisten befunden", sondern Personen, die "sehr stark in islamistische Strukturen eingebunden sind", sagte Hartmann unter Verweis auf die islamische Hilfsorganisation IHH. Aufgrund der von Israel verhängten Seeblockade sei es "völlig legitim, Schiffe nicht durchzulassen". Die Seeblockade sei "notwendig", damit "keine militärischen Güter in den Gaza-Streifen kommen". Die Hamas wolle eine "islamische Theokratie", jedoch "keinen Frieden mit Israel", so Hartmann. Sie kritisierte auch die österreichische Regierung, die "entschieden hat, auf welcher Seite sie steht, noch bevor alle Fakten auf dem Tisch liegen", und forderte die Regierung auf, "mit diesen völlig einseitigen Verurteilungen Israels aufzuhören".

"Hundert gewalttätige Terror-Kollaborateure"

Raimund Fastenbauer, Generalsekretär der Israelitischen Kultusgemeinde, meinte unter Verweis auf die internationale Kritik nach Israels Vorgehen: "Anscheinend hätte es die Welt besser vertragen, wenn die Soldaten gelyncht worden wären." Die Palästinenser würden "fälschlicherweise als Kolonialvolk betrachtet", während "Islamisten Juden das Recht auf einen Nationalstaat" absprächen. Der israelische Botschafter in Österreich, Aviv Aharon Shir-On, bezeichnete die Passagiere des Schiffes, auf dem im Zuge der Militäraktion mehrere Aktivisten getötet worden waren, als "hundert gewalttätige Terror-Kollaborateure". Das Verhängen der Seeblockade sei "vollkommen legal" gewesen, es sei jedoch "vollkommen illegal", die "Gewalt von Terroristen zu unterstützen".

Richard Schmitz, Vizepräsident der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft, bezeichnete die Resolution des Wiener Gemeinderates gegen Israel als "lächerlich". Der Gemeinderat habe "zu internationalen Problemen nicht Stellung zu nehmen". Heribert Schiedel vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes kritisierte den gegen Israel gerichteten "politischen Verurteilungsreigen" der österreichischen Parteien.

Die Kundgebung, an der nach Schätzungen der Polizei rund 150 bis 200 Menschen teilnahmen, dauerte eine Stunde und wurde mit der israelischen Hymne beendet.

(APA)

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