Nach dem Grenzstreit mit Serbien soll ein österreichisch-deutsches Bataillon die internationale Schutztruppe KFOR verstärken.
Wo Österreichs Soldaten stationiert sind
Wegen der Grenzstreitigkeiten mit Serbien sollen rund 150 österreichische und 550 deutsche Soldaten in den kommenden Tagen die internationale Schutztruppe KFOR im Kosovo verstärken. Das gaben die Verteidigungsministerien in Berlin und Wien am Dienstag bekannt. Die Soldaten gehören dem gemeinsamen Bataillon "Operational Reserve Force" unter deutschem Kommando an. Dieses soll in den kommenden Tagen in den Kosovo verlegt werden.
Nato-Kommando fordert Soldaten an
KFOR-Mission
Das zuständige Nato-Kommando in Neapel habe am Montagabend die Entsendung zusätzlicher Soldaten angeordnet, heißt es im Verteidigungsministerium in Wien. Das Bundesheer entsendet neben einigen Stabsoffizieren eine Kompanie des Panzergrenadierbataillons 13 aus Ried im Innkreis in den Kosovo. Österreich habe sich im Rahmen der KFOR-Mission verpflichtet, im Krisenfall kurzfristig Soldaten zu entsenden, so das Ministerium - dieser Automatismus trete nun im Kraft.
Ob die Soldaten in die Nähe der umstrittenen Grenzposten im Norden des Kosovo verlegt werden sollen, war im Verteidigungsministerium auf Anfrage nicht zu beantworten. Dies hänge von der Lage und der Einschätzung des deutschen Bataillonskommandanten ab, sagte ein Sprecher.
Bisher hat Österreich rund 450 Soldaten und Deutschland 900 Soldaten im Kosovo im Einsatz. Die KFOR-Mission umfasst rund 5900 Personen aus 30 Staaten, davon 21 EU-Mitgliedsländer. Es war bisher geplant, die Präsenz von KFOR nach und nach in einzelnen Schritten zu vermindern. In den vergangenen Tagen war es zu Unruhen der serbischen Lokalbevölkerung im Norden des Kosovo sowie zu einer Auseinandersetzung zwischen den Regierungen in Belgrad und Priština gekommen.