Van der Bellen: „Lösen die Probleme nicht mit Extremen“

Alexander Van der Bellen.
Alexander Van der Bellen.(c) APA/GEORG HOCHMUTH
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Präsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen schreibt einen offenen Brief an Wähler. Am Montag erhielt er auch prominente Unterstützung.

Wien. Am Sonntag hat er sich noch mit Norbert Hofer einen heftigen Schlagabtausch auf ATV geliefert, am Montag hat Alexander Van der Bellen wieder sanftere Töne angeschlagen: Sein abschließendes Wahlkampfvideo zeigt den Kandidaten für die Bundespräsidentschaftswahl in einer Bibliothek. Er schreibt einen Brief an die „lieben Österreicherinnen und Österreicher“. Die Botschaft: Das Land brauche zwar eine Veränderung der gegenwärtigen Verhältnisse, aber keine Zerstörung: „Wir lösen unsere Probleme garantiert nicht mit Extremen, sondern mit Verstand und Zuversicht.“ Er sei vor 72 Jahren als Kind von Flüchtlingen hier zur Welt gekommen und habe miterlebt, wie sich „unsere Heimat aus den Trümmern befreit hat, in die uns ein nationalistischer Wahn gebracht hat“. Der wichtigste Baustein dazu sei der Wille zur Zusammenarbeit gewesen. Am Montag erhielt Van der Bellen auch prominente Unterstützung: Mehrere Vertreter des Burgtheaterensembles sprachen sich in einer Erklärung für den Kandidaten aus – darunter Michael Maertens und Christiane von Polenitz.

FPÖ zahlt am meisten

Auch die FPÖ legt sich (finanziell) für ihren Kandidaten ins Zeug: Gemäß aktualisierten Wahlkampfbudgets haben die Freiheitlichen mit knapp 3,4 Millionen am meisten Geld aufgewendet.

Die Grünen ließen für ihren Ex-Parteichef 2,7 Millionen springen. Die Partei bezweifelt aber, dass der Abstand bei den Ausgaben für die Kandidaten tatsächlich so knapp ist wie angegeben. Vermutet wird, dass die FPÖ nur Geldleistungen anführt, während die Grünen zwischen Geld- und Sachzuwendungen unterscheiden. Ob dies der Fall ist, war bei der FPÖ nicht zu erfahren. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.05.2016)

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