Hofburg: "Christen"-Chef Gehring tritt an

Hofburg ChristenChef Gehring tritt
Hofburg ChristenChef Gehring tritt(c) Clemens Fabry
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Rudolf Gehring, hat nach eigenen Angaben die notwendigen 6000 Unterstützungserklärungen beisammen. Damit gibt es einen dritten Kandidaten neben Heinz Fischer und Barbara Rosenkranz.

Bei der Bundespräsidentenwahl am 25. April wird es neben Amtsinhaber Heinz Fischer und der FPÖ-Bewerberin Barbara Rosenkranz noch einen dritten Kandidaten geben. Der Vorsitzende der "Christlichen Partei Österreichs", Rudolf Gehring, hat nach eigenen Angaben die für eine Kandidatur notwendigen 6000 Unterstützungserklärungen beisammen. Er will sie am Freitag im Innenministerium einreichen.

Schon bei der Nationalratswahl 2008 hatten "Die Christen" ein bundesweites Antreten geschafft und 0,63 Prozent der Stimmen erreicht.

Gehring startete am Donnerstag gleich mit Angriffen auf seine Mitbewerber in den Wahlkampf. Ihm zufolge wäre es eine "Peinlichkeit für Österreich" gewesen, wenn nur Fischer und Rosenkranz zur Wahl gestanden wären.

"Muss keine mühsamen Eide ablegen"

"Ich bin immer so eindeutig gegen alle nationalsozialistischen Ideen aufgetreten, dass ich keine mühsamen Eide über meine Einstellung ablegen muss", erklärte Gehring in Richtung Rosenkranz, die sich in einer eidesstattlichen Erklärung von NS-Gedankengut distanziert hatte. Aber auch Fischer attackierte er: "Ich will und werde ein Bundespräsident sein, der Werte nicht nur plakatiert, sondern sie immer auch gelebt hat". Und weiter. "Ich habe nie in meinem Leben in irgendeiner Weise Sympathien für Diktaturen wie Nordkorea oder Kuba geäußert."

Sich selbst beschreibt Gehring als einzigen Kandidaten, der "die heute von so vielen Seiten bedrohte christliche Identität und Tradition Österreichs" verkörpere. Er sei außerdem "das einzige realistische Angebot für ÖVP-Wähler".

Als eines seiner zentralen Anliegen nennt Gehring den "Lebensschutz": Er spricht sich gegen Abtreibung und Euthanasie aus und will langfristig die Fristenlösung abschaffen. Als Bundespräsident würde er auch "deutliche Worte gegen die Verschwendungs- und Belastungspolitik der letzten Jahre finden". Für das Staatsoberhaupt verlangt Gehring ein Gesetzesantragsrecht. Zudem sollte der Präsident seiner Auffassung nach ein formales Widerspruchsrecht gegen Gesetze, die den Grundrechten widersprechen, bekommen.

"Sparsamster Wahlkampf"

Gehring will jetzt einen "sparsamsten Wahlkampf" führen. Er werde nur das ausgeben, was er über Spenden bekomme. Dabei habe er keine Großspender, sondern nur viele kleine Spender und das sei "auch gut so, weil damit bewahren wir uns die Unabhängigkeit". Bisher hat er nach eigenen Angaben während der Kampagne für die Unterstützungserklärungen rund 50.000 Euro ausgegeben.

Plakate wird der Kandidat im Wahlkampf nicht einsetzen. In Zeiten von Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit sei diese Geldvergeudung und Selbstdarstellung seiner Konkurrenten ein Zumutung.

(APA)

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