Laut einem Medienbericht hat der frühere Finanzreferent von Salzburg der Annulierung einer Risikoreduktion zugestimmt.
Der ehemalige Finanzreferent David Brenner (SPÖ) hat 2008 entgegen bisheriger Darstellungen eine Hochrisikostrategie bei den Veranlagungsgeschäften des Landes befürwortet. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "profil" mit dem Hinweis auf einen entsprechenden Aktenvermerk in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe.
Der Finanzbeirat, dem neben Abteilungsleiter Eduard Paulus und Mitarbeitern der Abteilung auch zwei externe Berater angehörten, annullierte in einer Sitzung vom 28. Oktober 2008 mit Brenners Zustimmung eine bereits schlagend gewordene Richtlinie zur Risikoreduktion. Die Richtlinie besagte, dass alle Positionen zu schließen seien, wenn die Bewertung des Portfolios unter 125 Millionen Euro fällt.
"Verdrehung der Tatsachen"
Als "völligen Unsinn" bezeichnete Brenner die Darstellung des Nachrichtenmagazins "profil", dass er einer Hochrisikostrategie zugestimmt habe. '"Das ist eine Verdrehung der Tatsachen" sagte Brenner.
Von ihm habe es Anfang 2008 den Auftrag an die Finanzabteilung gegeben, das Risiko bei Veranlagungsgeschäften zu reduzieren. Der Finanzbeirat habe daraufhin als eine Maßnahme ein Stufenlimit beschlossen. Demnach sollten alle Geschäfte aufgelöst werden, wenn der Wert des Portfolios 125 Millionen Euro unterschreitet.
Doch am Höhepunkt der Finanzkrise im Herbst 2008 sei dieses Limit vom Finanzbeirat selbstständig wieder ausgesetzt worden. Die hohen Schwankungen an den Märkten hätten dazu geführt, dass sich das Limit zum Schaden für das Portfolio ausgewirkt hätte. "Die Aussetzung wurde weder von mir beschlossen noch beauftragt. Ich wurde nur informiert", stellte Brenner klar. Die Beschlüsse seien vom Finanzbeirat gefasst worden und hätten einer Reduzierung des Risikos gedient.
(APA)