Klubchef Lugar will an der Wirtschaftskammer festhalten. Der ÖGB könnte "nach und nach" in der Arbeiterkammer aufgehen, schlägt er vor. Sozialminister Hundstorfer kritisiert die "Rundumschläge".
Das Team Stronach legt in der Kontroverse mit den Gewerkschaften weiter nach: Hatten Parteichef Frank Stronach und sein Klubobmann Robert Lugar in der Vorwoche betont, Gewerkschaften seien nicht mehr nötig, forderte Lugar am Dienstag per Aussendung eine Reduzierung der Sozialpartner. Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer würden ausreichen, hielt er darin fest. Das würde nicht nur ein Aus für den ÖGB, sondern auch für die Landwirtschaftskammer bedeuten.
"Es ist an der Zeit, die Zahl der Sozialpartner in Österreich auf zwei zu reduzieren: Die Arbeiterkammer auf der einen Seite und die Wirtschaftskammer auf der anderen", findet Lugar. Es sei überhaupt nicht zu verstehen, warum ein kleines Land wie Österreich eine Arbeiterkammer und den ÖGB brauche. Man müsse ja den ÖGB nicht gänzlich auflösen, er könnte in Teilen "nach und nach" in der Arbeiterkammer aufgehen, schlug Lugar vor. Man brauche "weniger Klassenkampf und mehr Miteinander".
Außerdem forderte er, dass es künftig bei Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer "keine Zwangsmitgliedschaft mehr geben" dürfe.
Hundstorfer gegen "Rundumschläge"
SP-Sozialminister Rudolf Hundstorfer erteilte dem Team Stronach am Dienstag erwartungsgemäß eine Abfuhr. "Die starke Sozialpartnerschaft hat dazu beigetragen, dass Österreich die Wirtschaftskrise besser gemeistert hat als andere Länder", meinte Hundstorfer in einer Aussendung. Gerade die Gewerkschaften seien für die Arbeitnehmerschaft unverzichtbar, verwies er etwa auf Lohnerhöhungen und Kollektivverträge. "Ich fordere das Team Stronach auf, ihre wöchentlichen Rundumschläge zum Schaden der ArbeitnehmerInnen zu unterlassen."
(APA)