Christen-Partei würde Frauenministerium abschaffen

Geht es nach der Christen-Partei (DCP), wäre das Frauenministerium in der derzeitigen Form längst abgeschafft. Spitzenkandidat Alfons Adam begründete im Interview mit der APA diese Forderung damit, dass dies Teil des Gender-Mainstreamings sei, wogegen die DCP ebenfalls auftritt. Durch diese "Staatsreligion" strebe man die "Abschaffung von Mann und Frau als biologisches Geschlecht" an.

Warum es überhaupt eine Notwendigkeit gibt, neben der christliche Wähler ansprechenden ÖVP eine Christen-Partei zu gründen, erklärt deren erster Obmann so: "Ich habe in den letzten Jahrzehnten viel an Unzufriedenheit, geradezu Aversion, gegen die ÖVP bemerkt. Viele haben sich als Christen verraten gefühlt."

Wohlbekannt ist mittlerweile auch die Einstellung der DCP zu Homosexualität. Adam betont nach wie vor, dass diese als Krankheit zu sehen sei, spricht von einer eigenen Lobby und "geheilten Homosexuellen". Ein Problem, dies öffentlich zu äußern, hat er trotz massiver Kritik nicht: "Wenn man uns Katholiken oder Christen verbieten will, unseren Standpunkt zu äußern, dann ist das wie Christenverfolgung."

Ein weiteres Anliegen der DCP ist der "Schutz des Lebens", also die erbitterte Gegnerschaft zu Abtreibung und Fristenlösung. Er verstehe auch nicht, warum man dies nicht gleich beim Namen nenne. Für ihn ist auch der Sexualunterricht in den Schulen "völlig verfehlt". Durch die "Anleitung zur Unzucht und zu sexuellen Ausschweifungen" entstehe als Folge Bindungsunfähigkeit, Drogenabhängigkeit und ausschweifende Kriminalität.

Welche Art von Christen in der DCP tätig sind, will Adam - selbst römisch-katholisch - gar nicht so genau wissen. Neben Katholiken würden sich auch Mitglieder von Freikirchen im Wahlkampf engagieren. Auch Konfessionslose und Muslime seien willkommen.

(APA)

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