Die Grüne Bundessprecherin wagt einen Vergleich: Eine Koalition ist die Kunst, den Partner mit einem Kaktus zu streicheln.
Als "historische Zäsur" hat die grüne Bundessprecherin Eva Glawischnig die beinahe widerspruchslose Absegnung des rot-grünen Koalitionspaktes durch die Wiener Partei bezeichnet: "Ich bin fast ein bissl gerührt." Die Grünen hätten sich von einer Widerstandspartei zu einer Konzeptpartei und mit der heutigen Entscheidung zu einer Gestaltungspartei entwickelt. Zugleich segneten die Delegierten mit 97,17 Prozent Zustimmung die Entscheidung ab, dass Maria Vassilakou Vizebürgermeisterin wird.
"Koalition ist die Kunst, den Partner mit einem Kaktus zu streicheln", versprach Glawischnig der designierten Vizebürgermeisterin eine Stachelpflanze als Geschenk. "Ich stell mir das sehr schön vor, wie Du Michael Häupl mit diesem Kaktus streichelst", gab Glawischnig Einblicke in ihre Fantasie. "Wir werden Euch aber nicht nur mit Kakteen, sondern auch mit Alkoholika unterstützen", ließ sie in ihrer Rede bei der Landesversammlung in Richtung ihrer Wiener Parteifreunde aufhorchen.
Bei diesen bedankte sie sich für die "großartige Oppositionsarbeit" in den vergangenen fünf Jahren und erhoffte sich durch die neue Regierung positiven Rückenwind für den Bund. Den "Rechten" sei eines ins Stammbuch geschrieben: Sie sollten sich nicht "aufpudeln", sondern sich die Arbeit dieser Koalition einmal anschauen. FPÖ, FPK oder BZÖ hätten jedenfalls dort, wo sie bisher mitregiert hätten, Österreich so manches angetan, so Glawischnig.
(APA)