Prognose: Kassen heuer wieder im Plus

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Die Sozialversicherung erwartet für das Jahr 2011 einen Überschuss von 104 Millionen Euro. Drei Kassen werden dennoch negativ bilanzieren. Am besten steht die Versicherungsanstalt der öffentlich Bediensteten da.

Wien/Red./Apa. Die Krankenkassen rechnen für heuer mit einem Überschuss von 104 Millionen Euro. Das geht aus der Prognose hervor, die am Dienstag vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger veröffentlicht wurde. Anfang des Jahres war noch ein Minus von 32 Millionen Euro erwartet worden. Doch negativ dürften heuer nur drei Kassen bilanzieren: Die Wiener Gebietskrankenkasse mit einem Minus von 14 Millionen Euro, die Niederösterreichische (minus 3,9 Millionen Euro) und die SVA der gewerblichen Wirtschaft (minus 2,9 Millionen Euro).

Am besten steht die Versicherungsanstalt der öffentlich Bediensteten mit einem erwarteten Plus von 45 Millionen Euro da. Bei den Gebietskrankenkassen wird der steirischen – mit 25 Millionen Euro – der größte Überschuss prognostiziert (siehe Grafik). Im Vorjahr erzielten die Kassen insgesamt noch einen Überschuss von 361,7 Millionen Euro.

Die positive Entwicklung im Jahr 2011 führt der Hauptverband auf die vom Bund zur Verfügung gestellten 40 Millionen Euro aus dem Strukturfonds, die vereinbarten Finanzziele und die – trotz Krise – gestiegenen Beitragseinnahmen zurück. Angesichts des immer noch hohen Schuldenberges von mehr als 500 Millionen Euro gebe es aber keinen Anlass zur Euphorie, meinte Hauptverbands-Chef Hans Jörg Schelling: Der Konsolidierungskurs müsse beibehalten werden.

Hauptverband: „Ärzte-Boykott beenden“

Am Dienstag erklärten die Sozialversicherungen auch alle rechtlichen Fragen im Pilotprojekt zur E-Medikation für geklärt. Vize-Generaldirektor Volker Schörghofer verwies auf ein Gutachten, das dem Hauptverband eine juristisch vertretbare Vorgangsweise bescheinigt. Die Ärzte forderte Schörghofer auf, ihren Boykott zu beenden. Ärztekammer-Vizepräsident Arthur Wechselberger wollte diesem Aufruf vorerst aber nicht nachkommen.

Der Hauptverband war im Mai vom Bundesvergabeamt zu 24.000 Euro Geldbuße verurteilt worden, weil er den Auftrag für die Ärztesoftware nicht ausgeschrieben hatte.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.08.2011)

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