Ein Friede wird gebrochen, die Verträge bleiben

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Geschichte. Die Handelsverträge nach dem Türkenkrieg von 1714 bis 1718 wurden eingehalten – auch als weitere Kriege folgten.

Friedensverträge beenden kriegerische Auseinandersetzungen, verändern staatliche Besitzverhältnisse, bringen friedlichere Zeiten. Gleichzeitig können andere Abkommen vereinbart werden, etwa Handelsverträge. Diese sind meist beständiger, werden auch nicht ad acta gelegt, wenn sich die beteiligten Staaten wieder im Kriegszustand befinden. Diese Besonderheit zeigt Harald Heppner, Professor am Institut für Geschichte der Uni Graz, am Beispiel des zwischen dem Habsburgerreich und dem Osmanischen Reich ausgehandelten Frieden von Passarowitz im Jahr 1718.

Auf die Achterjahre wird in diesem Jahr mit besonderer Intensität hingewiesen. 1618 (Beginn des Dreißigjährigen Kriegs), 1848, ein Schwerpunkt liegt bei der Republikgründung 1918, dann 1938 und 1968. Weitgehend unbeachtet blieb (bis jetzt) der vor 300 Jahren geschlossene Friede Österreichs mit dem Osmanischen Reich. In dem am 21. Juli1718 in Passarowitz (Požarevac im Nordosten Serbiens) unterzeichneten Vertrag erhielten die Habsburger das Temeswarer Banat, die Kleine Walachei und Nordserbien mit Belgrad. Das Grazer Universalmuseum Joanneum wird – angeregt und nun kuratiert von Harald Heppner – vom 6. April bis 4. November die Ausstellung „Wir und Passarowitz – 300 Jahre Nachhaltigkeit in Europa“ zeigen.

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