Entlang der Grenzen des Verstehens – und darüber hinaus

Eine Eiche besteht aus vielen Formen. Mathematiker Herbert Edelsbrunner macht theoretisch fassbar, was wir im Alltag einfach hinnehmen.
Eine Eiche besteht aus vielen Formen. Mathematiker Herbert Edelsbrunner macht theoretisch fassbar, was wir im Alltag einfach hinnehmen.Bengt Olof Olsson / TT News Agency / picturedesk.com
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Herbert Edelsbrunner erklärt mit seiner Theorie, wie Formen zusammenhängen. Der Wissenschaftler ist Experte für Topologie, einen Teilbereich der Mathematik.

Welche Form hat eine Eiche? Wenn wir den Baum in seiner vollen Blätterpracht aus der Ferne betrachten, ist sie ein Ellipsoid. Erst wenn wir näher kommen, erkennen wir die verzweigten Äste und die Blätter. Mit einem Mikroskop werden Porenstrukturen sichtbar, und mit einem Elektronenmikroskop sehen wir, wie das Ganze zerfällt: Plötzlich sind da Atome, und dazwischen ist nichts. „Ein Baum sieht radikal verschieden aus, je nachdem, wie man ihn ansieht“, erklärt der Mathematiker Herbert Edelsbrunner. „Es gibt kein Falsch und kein Richtig.“ Der Wissenschaftler ist Experte für Topologie. Dieser Teilbereich der Mathematik geht aus der Geometrie hervor, behandelt aber anders als diese nicht die Längen und Größen von Objekten, sondern ihre Zusammenhänge.

Mit Bleistift skizzieren

Die übergeordnete Frage, die Edelsbrunner beschäftigt, verdeutlicht das Baum-Beispiel: „Es geht darum, alle Sichtweisen eines Objektes in einer Struktur zu integrieren.“ Erst die Möglichkeit, geometrische Formen auf verschiedenen Skalen gleichzeitig zu sehen, würde ihre Eigenschaften umfassend sichtbar machen.

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