War die Höhlenmalerei das Werk von Autisten?

Die Zeichnungen der Grotte Chauvet sind heute nur mehr als Repliken zu bewundern. Der Zugang für normale Besucher ist nicht mehr möglich.
Die Zeichnungen der Grotte Chauvet sind heute nur mehr als Repliken zu bewundern. Der Zugang für normale Besucher ist nicht mehr möglich.Getty Images
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Die Chauvet-Höhle birgt sensationelle steinzeitliche Tierabbildungen – eines der Wunder dieser Welt. Seit ihrer Entdeckung wird gerätselt, wie die Menschen damals die Kunst der Malerei so perfekt beherrschen konnten. Eine Theorie besagt: Sie waren Autisten.

Ein Luftzug war schuld. Er lockte am 18. Dezember 1994 drei Hobbyhöhlenforscher in der Schlucht des Flusses Ardèche im Südosten Frankreichs zu einer bestimmten Felsnische. Der Lufthauch war den Kletterern schon zuvor aufgefallen, er deutete auf eine Höhle hinter den Felsblöcken. Doch die Steine wegzuräumen, erschien bis dahin als zu mühsam, zu wenig lohnend. Diesmal schafften sie sie beiseite, krochen durch die enge Passage und landeten in einer riesengroßen Tropfsteinhöhle. Wie eine Kathedrale kam sie ihnen vor, sie war ausgeschmückt mit Hunderten von Felsmalereien.

Die Tierdarstellungen übertrafen alles, was bis dahin bekannt war. Seither fasziniert das Wunder dieser Höhle, sie wurde nach einem der Entdecker Chauvet-Grotte genannt und gilt wegen der 36.000 Jahre alten Kunstwerke als Denkmal früher Steinzeitkultur und Geburtsstätte der Kunst. Zum Glück malten die Menschen ihre Kunstwerke mit Holzkohle, so wird die Datierung mit der Radiokarbonmethode möglich (theoretisch könnten die Kohlewerkzeuge älter sein als die Zeichnungen, eine moderne Fälschung ist aber auszuschließen). Durch einen Steinrutsch vor 22.000 Jahren wurde die Höhle geschlossen und die Bilder konserviert.

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