Unerhörte Klänge aus längst vergangener Zeit

Dorothea Seel hat den Klang der Flöten im 19. Jahrhundert erforscht.
Dorothea Seel hat den Klang der Flöten im 19. Jahrhundert erforscht.(c) Theresa Pewal
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Als die Holzflöten im 19. Jahrhundert von den silbernen Querflöten abgelöst wurden, ging ein Stück Klanggeschichte verloren. Forschungen an der Kunstuni Graz ermöglichen nun eine Reise in die Romantik.

„Flöter“ wollte sie werden. Das verkündete Dorothea Seel einst als Fünfjährige mit Kindermund. Inspiriert zu diesem Berufswunsch habe sie die Fahrradpumpe ihrer Mutter, meint die Expertin für historische Flöten lachend. Vier Jahre lang hat sie daraufhin auf ihre erste eigene Flöte gespart. Ihrer Leidenschaft ist Seel bis heute treu geblieben: Sie ist nicht nur Profimusikerin geworden, sondern beschäftigt sich auch wissenschaftlich mit ihrem Lieblingsinstrument: Sie interessiert sich für die spezifische Klangästhetik alter Flöten.

Streifzüge im 19. Jahrhundert

Beethoven, Brahms, Verdi – die Musik des 19. Jahrhunderts war viel farbenprächtiger, als man gemeinhin glaube, schwärmt Seel von der damaligen Mikrotonalität: „Heutige Komponisten kennen diese Klänge und die Schattierungen gar nicht.“ Aber selbst jene, die das Know-how über alte Instrumente und ihren Klang besitzen, können dieses nicht anwenden: Es lässt sich schlichtweg nicht auf moderne Flöten übersetzen.

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