Als Mao Zedongs schlimmster Albtraum wahr wurde

Die südchinesische Stadt Shenzhen ist ein Symbol für Chinas rasante Entwicklung. Als Sonderwirtschaftszone diente sie als Labor für Chinas Marktöffnung.
Die südchinesische Stadt Shenzhen ist ein Symbol für Chinas rasante Entwicklung. Als Sonderwirtschaftszone diente sie als Labor für Chinas Marktöffnung.(c) Corbis via Getty Images (robert wallis)
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Vor 40 Jahren leitete Deng Xiaoping Chinas Reform und Öffnung ein. Er machte die Volksrepublik zu dem, was sie heute ist: kommunistisch im Namen, kapitalistisch im Kern. Mit Ideologie, das wusste der Reformer 1978, konnte er die KP-Herrschaft nicht mehr sichern.

Sie setzten ihr Leben aufs Spiel. Dessen waren sich alle in dieser Novembernacht vor 40 Jahren bewusst. Im Schutz der Dunkelheit hatte sich eine Handvoll Bauern in dem kleinen Dorf in Ostchina versammelt, um mit roten Fingerabdrücken etwas Undenkbares zu besiegeln: Sie würden den Boden der Kommune nicht mehr kollektiv bewirtschaften. Jede Familie sollte selbst für ihr Land verantwortlich sein und alles, was nach den Steuerabgaben blieb, behalten.

Notgedrungen machten sich die Dorfältesten 1978 zu Komplizen eines illegalen Plans: Die Menschen in Xiaogang verhungerten. Die, die noch kräftig genug waren, hatten den Willen verloren, sich für die Planwirtschaft abzurackern. Zwei Jahre nach dem Tod von Staatsgründer Mao Zedong war das Volk gebeutelt von den Folgen seiner Utopie, die Volksrepublik zu einer sozialistischen Weltmacht zu erheben und so Geschichte zu schreiben. Mindestens 45 Millionen Menschen hatte Mao für seine Modernisierungsexperimente geopfert.

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