Spike Lee: Jedes Recht, wütend zu sein

Neuer Film mit Spike Lee: BlacKkKlansman
Neuer Film mit Spike Lee: BlacKkKlansmanREUTERS
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Spike Lee ist seit mehr als 30 Jahren wichtiger Bestandteil des afroamerikanischen Kinos. Jetzt meldet er sich mit dem Spielfilm "BlacKkKlansman", der am 23. August in die Kinos kommt, zurück. Im Interview spricht er über Rassismus, Donald Trump und seine berechtigte Wut.

Wenn von afroamerikanischem Kino die Rede ist, fällt ein Name stets als erstes – und das seit über 30 Jahren. Mit „She's Gotta Have It“ wurde Spike Lee 1986 über Nacht zum Regie-Star, es folgten Filme wie „Do the Right Thing“, „Jungle Fever“, „Malcolm X“, „25 Stunden“ oder „Inside Man“, außerdem gefeierte Dokumentationen (über Hurricane Katrina oder Michael Jackson), eine auf seinem Debütfilm basierende Netflix-Serie sowie ein Ehren-Oscar. Nun meldet sich der 61-Jährige mit „BlacKkKlansman“ zurück, seinem stärksten Spielfilm seit Jahren.

Ihr neuer Film „BlacKkKlansman“ spielt in den 70er-Jahren, doch die Geschichte rund um den Ku-Klux-Klan ist von erschreckender Aktualität. Hätte Sie der Stoff auch zu Zeiten Obamas derart interessiert?
Spike Lee: Eine solche Hypothese macht für mich wenig Sinn, denn dass sich Jordan Peele und seine Firma die Rechte an dieser Story gesichert und sie mir angeboten haben, ereignete sich ja nicht grundlos erst nach der Wahl Trumps statt vor fünf Jahren. Unter einem Präsident Obama hätte ein solcher Film natürlich anders gewirkt, allerdings auch nur bedingt.

Warum?
Kein schwarzer Amerikaner kann überrascht sein, dass eine Geschichte über den Ku-Klux-Klan in den Siebzigerjahren heute noch relevant ist. Seit unsere Vorfahren damals aus Afrika geholt wurden, kennen wir diesen Hass. Nur weil er über die Jahre immer wieder sein Antlitz veränderte, hieß das ja nicht, dass er je verschwunden war.

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