Eine Nischen-Neuheit, die sich an Männer wendet.
Über den wachsenden Erfolg der Nischenparfümerie wurde an dieser Stelle bereits berichtet. Und es darf als sicher gelten, dass „1932“, die neueste Lancierung der „Exclusifs de Chanel“, auf das Interesse vieler Duftliebhaber stößt. Mit der nötigen Dosis Aldehyde und üppigen Blumennoten ausgestattet, ist „1932“ auch in der Tat recht deutlich als Chanel-Duft erkennbar. Hausparfumeur Jacques Polge hat sich erfolgreich um diesen Wiedererkennungseffekt bemüht, und natürlich ist „1932“ eine harmonisch-betuliche Kreation (im ersten Moment weist sie übrigens vage Ähnlichkeit mit einer nicht existenten Light-Version von Patous „Joy“ auf).
Bloß wäre vielleicht den Kunden der „Exclusifs“ ein Quäntchen mehr an experimentellem Wagemut zumutbar, mais bon. Eine Nischen-Neuheit, die sich an Männer wendet, ist „Amyris Homme“ von dem unter Connoisseurs äußerst geschätzten Franko-Armenier Francis Kurkdjian. Nun ist es gerade im Bereich der Herrenparfums ohnehin schwierig, ansprechende und ein wenig ausgefallene Düfte zu finden – umso höher sind naturgemäß die Erwartungen an ein Nischenprodukt. Wenn nun „Amyris Homme“ (der Duftstoff „Amyris“ heißt im Deutschen westindisches Sandelholzöl) diese hohen Erwartungen ob eines relativ konventionell-holzigen Charakters leider nicht ganz erfüllt, ist es doch bestimmt eine erwägenswerte Anschaffung für Freunde orientalischer Hölzer, um nicht zu sagen der stets wachsenden Oud-Dynastie.