Irgendwie mag es ja scheinen, als intensiviere die Hitze Gerüche, im Guten wie im Schlechten.
Alle, die ad hoc den Liedtext von „Summer in the City“ der Lovin‘ Spoonful parat haben, werden sich erinnern, dass es da um mühselig durchstandene, glühend heiße Großstadtsommertage und nicht minder heißes Großstadtsommernachtleben geht. Was die olfaktorische Erweiterung dieses Bildes betrifft, ist man gewissermaßen bei den Sommerdüften gut aufgehoben. Irgendwie mag es ja scheinen, als intensiviere die Hitze Gerüche, im Guten wie im Schlechten. Das hat nun wieder zur Folge, dass sich sämtliche allzu üppigen Floralexplosionen derzeit etwas gedämpfter Beliebtheit erfreuen. Manche wollen aber doch auf ihren Lieblingsduft nicht verzichten, für sie wird von den Anbietern oft eine leichtere, der Saison angepasste Variante auf den Markt gebracht: „Candy L‘Eau“ von Prada ist zum Beispiel die etwas kalorienärmere Version des als Gourmand-Duft eingestuften „Candy“; das Biskottig-Karamellige bleibt erhalten, kombiniert ist es aber mit frischen Zitrusnoten – eine zum Freien geöffnete Konditorei, wenn man so möchte.
Beliebt sind natürlich, als Begleiterscheinung der Urlaubszeit, auch jene Düfte, die es nur im Sommer zu kaufen gibt. So dürfen sich Sonnenanbeter etwa Jahr um Jahr auf die jeweils limitierte Edition der „Bronze Goddess Eau Fraîche“ von Estée Lauder freuen. Dieser Duft ist übrigens, wie auch „Candy“ und „Candy L‘Eau“, durchaus der Familie der Gourmand-Parfums zuzuzählen (die also vor lauter Wohlgeschmack auf das Hineinbeißen Lust machen): Vanille und Kokosmilch sind vertraute, feine, zugleich aber auch äußerst warme Noten. Vage beschwört die Komposition feine Sonnenmilcherinnerungen aus Kindheitstagen herauf – und natürlich am jeweils liebsten Sandstrand genossene Sommercocktails.