Tische samt Kochmöglichkeit mitten im Nirgendwo, gekocht wird mit der Vorratskammer der Natur.
Salz, Butter, Honig und Zucker zum Abschmecken soll man selbst mitbringen, die restlichen Zutaten kommen von Schwedens wichtigstem Gastrolieferanten: der Natur. 97 Prozent des skandinavischen Landes sind unbewohnt, es herrscht seit ewig das allemansrätt, das Jedermannsrecht: Jeder darf im Freien übernachten, darf Pilze und Beeren sammeln und, sofern im Besitz einer Angelkarte, fischen. Die schwedische Wildnis wird nun im Rahmen der Initiative „Ein Land wird Restaurant“ in Beschlag genommen. Konkret: Man stellte an sieben im ganzen Land verteilten Plätzen – von Lappland bis nach Skåne ganz im Süden – Tische und Bänke auf und sorgte für Kochmöglichkeiten und die nötigen Utensilien vor Ort. Gebucht werden können die Tische von Mai bis September. Und gekocht wird, was man rund um diese Tische selbst gesammelt hat, nach Rezepten der schwedischen Sterneköche Titti Qvarnström, Niklas Ekstedt, Anton Bjuhr und Jacob Holmström.
Pilze und Beeren
Das Menü ist auf den Vorratsschrank der Wildnis abgestimmt. Neun naturgemäß jahreszeitlich geprägte Gerichte gibt es, diese sind im Internet auch mit Videoanleitung abrufbar. Etwa eine Waldbrühe, für die Pilze sowie Wildkräuter wie Giersch und Vogelmiere mit Quellwasser und Harz aufgekocht werden. Dazu, so die Idee der Spitzenköche, pochiere man einen Barsch und mörsere herbe Beeren, zum Beispiel Wacholderbeeren und Preiselbeeren, zu einem Pesto. Ein weiterer Vorschlag: über Wacholderzweigen geräucherter Saibling mit Eierschwammerln und Sauerklee. Als Dessert serviere man Eichel-Haselnuss-Streusel mit Beerenkompott. Für etwaige Vergiftungen übernehmen die Veranstalter freilich keine Verantwortung.