Gleich viel Zeit bei Mama und Papa

Abwechselndes Wohnen macht Scheidungskinder glücklicher.
Abwechselndes Wohnen macht Scheidungskinder glücklicher. (c) Clemens Fabry
  • Drucken

Das abwechselnde Wohnen bei beiden Elternteilen tut Scheidungskindern gut, wie zwei Studien aus Schweden sagen. Ihnen geht es besser als jenen, die nur bei einem Elternteil leben.

Im deutschsprachigen Raum ist es noch eher selten, dass Scheidungskinder abwechselnd bei beiden Elternteilen leben. Oft ist es die Mutter, die nach einer Scheidung die Hauptlast trägt. „Nur in relativ progressiven und gebildeten Gegenden, wie etwa im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg, ist das stärker üblich“, sagt die bekannte schwedische Kinderpsychologin und Wissenschaftlerin Malin Bergström vom Karolinska-Institut in Stockholm. Im emanzipierten Schweden hingegen sei es eine Regel, für die sich schon seit Langem viel mehr geschiedene Eltern entscheiden – und dies auch in unterschiedlichen sozialen Schichten.

In einer neuen Studie hat Bergström 3656 Kindergartenkinder zwischen drei und fünf Jahren untersucht und je nach Wohnsituation verglichen. Bei der regelmäßigen Beobachtung der Kinder durch Eltern und unabhängige Pädagogen zeigte sich, dass es den Scheidungskindern, die abwechselnd bei den Eltern wohnen, deutlich besser geht als Scheidungskindern, die bei nur einem Elternteil wohnen. Erstaunlicherweise ergab die vergleichende Studie auch, dass es den abwechselnd wohnenden Scheidungskindern genauso gut oder fast so gut geht wie Kindern, deren Eltern nicht geschieden sind. Dies, obwohl für die beobachteten Kinder die Scheidung oft nur kurze Zeit zurücklag. Es bestand also oft auch eine akute Zusatzbelastung bei den Kindern. „Unsere Studie ist die erste weltweit für so junge Scheidungskinder“, sagt Bergström.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.