Fendi widmet dem heuer verstorbenen Modedesigner Karl Lagerfeld im Juni eine eigene Show.
Der Vorstandsvorsitzende von LVMH, Bernard Arnault, gab auf der Jahreshauptversammlung der Luxusgruppe in Paris bekannt, dass das italienische Modelabel Fendi eine Laufsteg-Show organisiert, die die Arbeit von Karl Lagerfeld neu interpretieren wird. Die Hommage soll diesen Juni in Rom stattfinden.
"Mit großer Trauer verabschieden wir uns von Karl, dem Herz und der Seele dieses Labels", sagte Arnault. „Es ist zweifellos die längste Beziehung zwischen einem Label und einem Designer."
Der verstorbene Designer wurde 1965 zum Kreativchef von Fendi berufen und beaufsichtigte die Kollektionen des italienischen Labels bis zu seinem Tod am 19. Februar 2019 . "Die Verbindung zwischen Karl Lagerfeld und Fendi ist die nachhaltigste Liebesgeschichte in der Mode und wird unser Leben noch viele Jahre beeinflussen", so Arnault.
Lagerfelds vielleicht berühmtester Satz kommt gleich zu Beginn: "Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren." Getty Images Er war wohl kein Freund von Botox: "Nichts macht einen älter, als wenn man versucht, jung auszusehen." imago/Starface Über seine Liebe zur Mode sagte er: "Ich bin eine Art Mode-Nymphomane, der nie einen Orgasmus hat." (c) REUTERS (Gonzalo Fuentes) Um seine Exzentrik machte Karl Lagerfeld nie einen Hehl. So sagte er in einem Interview einst: "Ich bin sehr geerdet. Nur nicht auf dieser Erde." (c) REUTERS (Benoit Tessier) Über seine Sonnenbrille: "Sie ist meine Burka. Ich bin ein wenig kurzsichtig. Und wenn Kurzsichtige ihre Brille abnehmen, dann sehen sie aus wie kleine, süße Hunde, die adoptiert werden wollen." imago/Starface Über Instagram-Routinen: "Ein Selfie ist elektronische Masturbation." (c) REUTERS (Benoit Tessier) Die Männerwelt hatte es bei ihm nicht leicht: "Was ich hasse, sind hässliche, kleine Männer. Frauen können klein sein, aber für Männer ist es unmöglich. Es ist etwas, was sie im Leben nicht verzeihen werden. Sie sind gemein und sie wollen dich töten." (c) REUTERS (Alexandre Meneghini) In der Mode geht eine Ära zu Ende: Karl Lagerfeld ist im Alter von 85 Jahren in Paris gestorben. Der exzentrische Modeschöpfer erklärte gerne die Welt: Er hatte auch eine Meinung zur Flüchtlingspolitik der deutschen Regierung. "Seit Angela Merkels Umgang mit Griechenland während der Finanzkrise hatte sie in Europa den Ruf einer bösen Mutter, wie man in Frankreich sagt. Während der Flüchtlingskrise wollte sie sich dann als Pastorentochter ein besseres Image zulegen. Man hat ihr damals vorausgesagt, dass sie deshalb Millionen von Stimmen verlieren wird. Und genau so ist es gekommen. Bravo!", erklärte er im Interview mit dem "Zeit Magazin" und der "Vogue". (c) REUTERS (GONZALO FUENTES) Zur "MeToo"-Debatte meinte Lagerfeld: "Das ist unglaublich. Wenn du nicht willst, dass dir jemand die Hose herunterzieht, dann werde kein Model. Geh in ein Nonnenkloster (...)". (c) Getty Images (Pascal Le Segretain) "Die Ehe wurde erfunden, als Menschen mit 30 starben. Jetzt heiraten sie mit 30 und müssen es 60 Jahre lang machen. Vielleicht sollten sie mehr Sex haben. Die Idee, dass man nie jemand anderen ansieht, das ist ein Problem", philosophierte er in der britischen Vogue. imago/Tinkeres Dies passte jedoch nicht ganz zu seiner Meinung über Körperkontakt. "Ich hasse Massagen und ich glaube nicht an Massagen. Ich hasse es berührt zu werden ... ich bin nicht John Travolta", erzählte er The Cut. REUTERS Eine zentrale Rolle im Leben des Modezaren nahm seine Katze Choupette ein: "Sie hat eine starke Persönlichkeit. Sie nimmt das Mittagessen bei mir am Tisch ein, mit ihrem eigenen Essen. Sie berührt mein Essen nicht. Sie möchte nicht auf dem Boden essen. Sie schläft unter einem Kissen und weiß sogar, wie man ein iPad benutzt. Sie hat zwei persönliche Haushälterinnen für den Tag und die Nacht. Sie ist mehr als verwöhnt..." (c) APA Weniger Platz in seinem Leben hatten eigene Kinder: "Kinder wollte ich nie haben. Denn wenn mein Kind mir überlegen wäre, wäre mir das nicht recht gewesen, und wenn es mir unterlegen wäre, hätte mir das auch nicht gepasst." (c) Getty Images (Dia Dipasupil) Kein Gutes Haar ließ er an Pippa Middleton. "Kate Middleton hat eine nette Silhouette und sie ist das richtige Mädchen für den Jungen (Prinz William, Anm.). Ich mag diese Art Frau, diese romantischen Schönheiten. Andererseits tut sich ihre Schwester schwer. Ich mag das Gesicht ihrer Schwester nicht. Sie sollte sich nur von hinten zeigen", erzählte er Grazia. REUTERS Über Anorexie: "Die Geschichte mit magersüchtigen Mädchen - niemand arbeitet mit magersüchtigen Mädchen. Das hat nichts mit Mode zu tun. Menschen, die das haben, haben Probleme mit ihren Familien oder so. Es gibt weniger als ein Prozent magersüchtige Mädchen aber über - in Frankreich, ich weiß nicht, wie es in England ist - 30 Prozent übergewichtige", erzählte er Channel 4 news. APA Mit sich selbst ging er auch streng ins Gericht: "Kleidung lügt nicht. Wenn man Kleidung nur in einer Größe hat und nichts einen Millimeter größer, dann weiß man gleich wenn etwas weh tut, dass es Zeit ist abzunehmen." Imago Im russischen Magazin Metro versuchte er Sängerin Adele ein Kompliment zu machen, fand dabei aber nicht wirklich die richtigen Worte. "Sie ist ein bisschen zu fett, aber sie hat ein schönes Gesicht und eine himmlische Stimme." REUTERS Und weiter: "Wenn ich eine russische Frau wäre, wäre ich eine Lesbe, denn die Männer sind sehr hässlich. Es gibt ein paar hübsche, wie Naomi Campbells Freund (Vladimir Doronin, Anm. d. Red.), aber man sieht dort die schönsten Frauen und die schrecklichsten Männer." Reuters Politisch äußerte er sich zu den Obamas: "Ich bin ein großer Fan von Mrs. Obama - ihr Gesicht ist magisch. Er wäre nichts ohne sie. Mrs. Obama ist kein modisches Statement, aber sie hat andere Sachen zu tun. Am besten war es, als sie gefragt wurde ob ihr Rock zu eng war und sie geantwortet hat: 'Warum? Magst du meinen großen schwarzen Hintern nicht?' Ich möchte, dass Obama gewinnt, weil es niemand anderen gibt und vor allem wegen ihr." REUTERS "Heutzutage glaube ich nicht an die Politik. Ich denke Länder sollten wie große Unternehmen geführt werden... Wenn Frankreich mehr geführt werden würde wie LVMH, dann gäbe es bessere Zahlen als die, die Bernard Arnault bekannt gegeben hat."LVMH ist die weltgrößte Gruppe an Luxusmarken, darunter Louis Vuitton, Moet & Chandon sowie Bulgari. REUTERS Über das Thronjubiläum der Queen: "Ich denke sie sieht sehr gut aus und in den neueren Fotos besser als noch vor ein paar Jahren - schön, ein bisschen wie Queen Mary. Sie sieht ein bisschen wie ihre Großmutter aus, eine lächelndere Version." APA/AFP/POOL (HANNAH MCKAY) Und über das Alter: „Zukunft ist die Zeit, die übrig bleibt.“ Seine ist vorüber. Der Kaiser ist abgetreten. (c) Reuters Karl Lagerfelds beste Zitate (sh)
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