Die Drachen brauchen Pause: Indonesien erklärt Komodo zum Sperrgebiet

Komodo-Warane leben nur auf wenigen Inseln in Indonesien. Die Riesenechsen mit der langen gespaltenen Zunge im Nationalpark auf Komodo sollen ein Jahr lang Ruhe vor Touristen haben.
Komodo-Warane leben nur auf wenigen Inseln in Indonesien. Die Riesenechsen mit der langen gespaltenen Zunge im Nationalpark auf Komodo sollen ein Jahr lang Ruhe vor Touristen haben.imago images / alimdi
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Zum Schutz der seltenen Komodowarane dürfen Touristen im Jahr 2020 nicht auf die Insel.

Indonesien will seine "Dracheninsel" Komodo ein Jahr lang dicht machen. Die Insel östlich von Bali, wo mehrere tausend Komodowarane zu Hause sind, soll das ganze Jahr 2020 über für Touristen gesperrt bleiben, wie die Regierung in Jakarta mitteilte. Begründet wird dies mit dem Schutz der seltenen Tiere, die oft auch die "letzten Drachen der Welt" genannt werden. Auf Komodo gibt es bereits einen Nationalpark. Vergangene Woche wurde ein Versuch vereitelt, 41 Warane außer Landes zu bringen.

Angriffe auf Menschen selten

Die Tiere werden bis zu drei Meter lang und mehr als 70 Kilogramm schwer. Wegen ihres finsteren Erscheinungsbilds werden sie auch Komodo-Drachen genannt. Insgesamt sind auf der Insel etwa 5000 Warane zu Hause. Sie haben den Ruf, ziemlich aggressiv zu sein. Angriffe auf Menschen sind jedoch selten. Die Jagd auf große Säugetiere ist den großen Echsen auch deshalb möglich, weil sie in ihren Unterkiefern ein Gift produzieren, das die Blutgerinnung der Opfer verringert und einen Schock auslösen kann. Einmal gebissene Beute kann unter Umständen nicht allzu weit fliehen. Doch der Waran ist auch ein Aasfresser und seine Ernährung ist dem Alter und den Lebensumständen angepasst.

Das Gift gab Forschern lange Zeit Rätsel auf. Schließlich fand man keine Gifzähne im Maul der Warane, denen bei ihrer Entdeckung Anfang des 20. Jahrhunderts sogar nachgesagt wurde, Feuer speien zu können. Auch Bakterien im Maul der Echsen wurden als Grund für den Tod der Beutetiere vermutet. Erst dann entdeckten Wissenschaftler die Drüsen entlang des Unterkiefers der Komodowarane. Derzeit kommen pro Monat etwa 10.000 Besucher auf die Insel. Die Schließung soll unter anderem dazu genutzt werden, neue Bäume anzupflanzen.

Komodo-Warane haben mit Aas keine Probleme, töten aber auch Säugetiere.
Komodo-Warane haben mit Aas keine Probleme, töten aber auch Säugetiere.APA/AFP/JUNI KRISWANTO

(APA/dpa)

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