Franz Welser-Möst: „Eliten bringen die Gesellschaft weiter“

Franz Welser-Möst
Franz Welser-Möst(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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"Man muss doch in der Lage sein, zu beurteilen, worin man gut ist und worin nicht", sagt Franz Welser-Möst. Diese Fähigkeit zur Selbsterkenntnis sei uns jedoch verloren gegangen, meint der österreichische Stardirigent. Jeder glaube, „er könne alles zu jeder Zeit“. Ein Irrglaube. Auch den Umgang mit Eliten – vor allem in Europa – hält Welser-Möst für grundfalsch.

Es ist 8.30 Uhr. Um diese Uhrzeit war bisher noch kein Künstler für ein Interview zu haben.

Franz Welser-Möst:
Wir hätten uns auch um sechs Uhr treffen können.

Demnach sind Sie ein Early Bird.

Ja! Im Winter stehe ich erst um sechs auf, im Sommer meistens um vier Uhr.

Und wie beginnen Sie Ihren Tag?

Unterschiedlich. Wenn ich im Sommer Proben in Salzburg habe, bereite ich mich darauf vor. Das heißt, vorher gehe ich noch schwimmen.

Sie sind sicher jemand, der ritualisierte Tagesabläufe hat.

Stimmt. Rituale sind etwas Wichtiges: Mein tägliches Yoga, Frühstück mit meiner Frau, und dann bereite ich mich auf das vor, was ich an dem Tag zu tun habe. Allerdings gibt es eine Regel. Wenn ich am Abend eine Vorführung habe, tue ich am Nachmittag nichts. Ich lege mich nur eine Stunde hin, lese ein bisschen oder gehe spazieren.

Merken Sie, dass Sie manches heute mehr anstrengt als früher?

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