Der Mittlere hängt in der Luft. Der Jüngste durchlebt eine etwas widerspenstige Phase. Nur der Hund widerspricht recht selten.
Der Mittlere schaut auf sein Handy und fragt: „Ist Rindfleischwurst ein Kompositum aus den Worten Rindfleisch und Wurst oder aus den Worten Rind und Fleischwurst?“ Während ich noch nachdenke, ob es nicht auch aus den drei Worten Rind, Fleisch und Wurst bestehen könnte, ist er schon beim nächsten Thema. Die VWA (das ist die vorwissenschaftliche Arbeit, die Teil der Matura ist) muss nämlich bis Mitte Februar abgegeben werden, und die gute Nachricht ist: Noch scheint das durchaus im Bereich des Möglichen zu liegen. Es gibt angeblich schon zig Seiten und es fehlen nur noch ein oder zwei Kapitel, eine Einleitung und dies und das, und ja, mit dem VWA-Betreuer hat es inzwischen auch schon Kontakt gegeben.
Wobei der Mittlere momentan wirklich jede Menge Bälle in der Luft hat: die VWA eben, die Matura natürlich, die drohende Musterung, die Frage nach einer Zivildienststelle („Bundesheer ist ja gar nicht kürzer als Zivildienst, weil man ja dort schlafen muss“) plus dem möglichen Antreten zu einem Aufnahmetest für ein mögliches Studium. Der Älteste hat das alles schon hinter sich, vermeidet aber auch konsequent den Eindruck zu erwecken, als wäre deshalb irgendetwas geklärt. Der Jüngste durchlebt gerade eine etwas widerspenstige Phase (für seine Entwicklung gut, für meine Nerven schlecht), sperrt sein Zimmer zu und boykottiert Spaziergänge mit dem Hund. Wenn er doch murrend mitgeht, weil daran recht unsubtil die Nutzung des iPads geknüpft wird, will er bald wissen, wie lange wir noch unterwegs sind. Mein „Wir sind eh schon auf dem Rückweg“ lässt er nicht gelten: „Wenn man eine Rund geht, ist man schon ab dem Weggehen auf dem Rückweg.“ Nur der Hund widerspricht recht selten. Ich werde mich momentan wohl mehr an ihn halten.