Für den symbolischen Preis von einem Euro verkauft der Prinz das Anwesen der Welfen in Hannover, das auch als "Neuschwanstein des Nordens" gilt.
Schloss Marienburg bei Hannover hat den Besitzer gewechselt. Für einen Spottpreis. Ernst August von Hannover junior verkaufte es der Liemak Immobilien GmbH, einer Tochter der Klosterkammer Hannover. Damit wechselt es in den Besitz der öffentlichen Hand, wie das niedersächsische Kulturministerium mitteilte.
Symbolisch zahlte die Gesellschaft einen Euro. Das hat einen guten Grund, die Familie kann sich den Unterhalt des 135-Zimmer-Schlosses nicht mehr leisten. Das Gebäude gilt seit Langem als marode, das Kulturministerium schätzt, dass der Sanierungsbedarf bei etwa 27 Millionen Euro liegen wird. "Das gemeinsam entwickelte Modell sichert Schloss Marienburg und sein Inventar dauerhaft für die Öffentlichkeit", erklärte der Erbprinz bei der Pressekonferenz zum Verkauf, wie Spiegel Online schreibt.
Historisches Inventar wechselt ebenfalls den Besitzer
13,6 Millionen Euro wird aus dem Kulturetat beigesteuert, wie beim Haushaltsausschuss des Bundestages Mitte November beschlossen wurde. Das ärgert die Opposition. Grünen-Haushaltsexperte Stefan Wenzel sieht die Pflicht bei dem Eigentümer. Diese sind laut Denkmalschutzgesetz für den Erhalt historischer Gebäude zuständig. Das Kulturministerium bleibt dabei, das Anwesen sei "Kulturdenkmal und Erinnerungsort mit großer Bedeutung für die niedersächsische Landesidentität".
Ebenfalls den Besitzer wechseln werden etwa hundert Stücke aus dem kunsthistorischen Inventar (Wert zwei Millionen Euro) zum Landesmuseum Hannover sowie weitere Gegenstände (Wert sechs Millionen Euro) in eine eigens dafür gegründete Kunststiftung.
1867 wurde das neugotische Schloss von König Georg V von Hannover für seine Ehefrau Marie errichtet. 2004 übertrug Ernst August von Hannover senior das Schloss seinem Sohn.
(Red. )