Ein Hauch von Japan am Wiener Opernball

Am 28. Februar wird es am Opernball einen eigenen Japan-Raum geben.
Am 28. Februar wird es am Opernball einen eigenen Japan-Raum geben. (c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Ein eigener Japan-Raum wird von der in Wien lebenden Lichtdesignerin Megumi Ito mit Kirschblüten, Origami-Kranichen und Lampen gestaltet werden.

Japan und die Wiener Staatsoper pflegen eine sehr enge Beziehung. Die musikaffinen Asiaten machen bei Vorstellungen mitunter bis zu sieben Prozent des Publikums aus, zudem gibt die Oper immer wieder umjubelte Gastspiele in Japan. Am Wiener Opernball am 28. Februar wird dies gefeiert: Mit einem eigenen Japan-Raum, der von der in Wien lebenden Lichtdesignerin Megumi Ito gestaltet wird.

Herzstücke des an die Puccini-Oper "Madame Butterfly" angelehnten Raumes sind Kirschblüten, Glück verheißende Origami-Kraniche und Lampen der Designerin, die mit Kimono-Stoffen umspannt sind. "Ich bin extra nach Japan geflogen, um den passenden Stoff auszusuchen", sagte Ito zur APA. Einen Stoff für ein traditionelles Kleidungsstück als Lampenumspannung zu verwenden, erscheint auf den ersten Blick ein wenig ungewöhnlich, ist aber in Japan durchaus üblich. Sobald ein Kimono nicht mehr verwendet, macht man daraus etwa Tischtücher. "Das hat eine lange Tradition", erklärte die Japanerin.

Für den Opernball hatte die Designerin, die unter anderem auch das Lichtarrangement im Salon des Hotel Sachers gestaltet hat, genau Vorgaben. "Organisatorin Maria Großbauer weiß genau, was sie möchte, das ist sehr angenehm für mich", meinte die Designerin. Das Licht sollte dabei auf keinen Fall zu hell sein, sondern eine wohlige Atmosphäre schaffen. "Grelles Licht ist nur in Schmuckgeschäften wichtig, damit die Schmuckstücke besser glänzen", erklärte Ito.

Japan als wichtiger Partner

Für die Wiener Staatsoper ist Japan ein sehr wichtiger Partner, was sich unter anderen auch mit Gastspielen alle vier Jahre zeigt. "Es gibt eine unglaubliche Liebe und Begeisterung seitens japanischer Gäste für die Wiener Musik und insbesondere für die Wiener Staatsoper. Und wir sind auch regelmäßig zu Gast in Japan mit der Oper, dem Ballett, dem Orchester. Es ist beeindruckend, wie riesig, gut organisiert und diszipliniert die Schlange der Autogrammsammler nach den Vorstellungen. Die Besucher der Aufführung sind extrem gut vorbereitet, haben Fotos ausgedruckt - und kennen jeden Musiker und Künstler. Erstaunlich auch: In den CD-Shops von Tokio findet man zahlreiche Aufnahmen von der Philharmonikern und deren Kammermusikensembles, die in Österreich gar nicht zugänglich sind", sagte Staatsoperndirektor Dominique Meyer.

Ito kann die große Beliebtheit von Oper - oder generell klassischer Musik - gut verstehen. "Wir Japaner haben einen sehr feinen Gehörsinn. Wir verbinden mit Musik nicht nur schöne Melodien, sondern ganze Gefühlswelten. Da sind wir den Österreichern ähnlich", sagte Ito.

(APA)

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