Linzer Physiker messen Spins mit Magnetresonanz

Einzelne Moleküle lassen sich an verschiedenen Stellen untersuchen.

Physikern der Uni Linz ist es erstmals gelungen, den Eigendrehimpuls (Spin) von einzelnen Atomen mittels Magnetresonanz zu messen. Bisher konnte man damit nur das Signal von Billionen Spins erfassen. Das neue Verfahren kann ein einzelnes Molekül an verschiedenen Stellen untersuchen („Physical Review Letters“).

Bei Magnetresonanztomografen wird ein Körper in ein starkes Magnetfeld gebracht. Dadurch richten sich Atomkerne des Gewebes ähnlich wie kleine Stabmagneten aus. Radiowellen stören diese Ordnung. Stefan Müllegger, Institut für Halbleiter- und Festkörperphysik der Uni Linz, verwendet statt Radiowellen hochfrequenten Wechselstrom, um die Probe in Unordnung zu bringen. Der Strom wird über die hauchdünne Spitze eines Rastertunnelmikroskops gezielt zu bestimmten Atomen eines Moleküls geleitet.

Eine Erhöhung der Leitfähigkeit des Moleküls, aus der sich auf den Spin einzelner Atome rückschließen lässt, ist messbar. Die Forscher hoffen nun auf Anwendungen bei atomaren Speichern oder Wirkstoffmolekülen in der Medizin. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.10.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.