Archäologie

Der moderne Mensch ist 100.000 Jahre älter als bisher gedacht

Kleine Augenwülste, kleine Kiefer.  Jebel Irhoud: Seit 2004 wurde hier wieder gegraben.
Kleine Augenwülste, kleine Kiefer. Jebel Irhoud: Seit 2004 wurde hier wieder gegraben. REUTERS
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Neue Funde und Neudatierungen alter Fossilien geben der Menschheitsgeschichte eine Wendung: Der Homo sapiens, wie er sich selbst nennt, existierte schon vor 300.000 Jahren.

In der Geschichte des Menschen klafft eine sonderbare Lücke: Man konnte zwar relativ genau angeben, wann der erste Ahn, Homo erectus, sich zum aufrechten Gang erhob – vor 1,8 Millionen Jahren –, man weiß auch ungefähr, wann unsere Ahnen sich von den Neandertalern trennten, vor etwa 500.000 Jahren. Aber ausgerechnet bei uns selbst liegen die Ursprünge im Dunkeln: Irgendwann zwischen 150.000 und 200.000 Jahren sei er entstanden, Homo sapiens, der sich selbst auch „moderner Mensch“ nennt bzw. von Anthropologen so genannt wird.

Das bezieht sch nicht auf das Gehirn, sondern auf das Drumherum: „Modern“ meint grazil, vor allem bezüglich der Schädel, die haben sich oben am Dach gerundet, darunter sind die mächtigen Wülste über den Augen geschwunden, noch weiter unten die mächtigen Kiefer. Aber wann und wo das geschah, ist unklar, und ob es auf einen Schlag kam oder Schritt für Schritt, weiß man auch nicht: Bisher deuteten die mit 195.000 Jahre ältesten Fossilien auf Ostafrika, Omo Kibish in Äthiopien, Konkurrenz kam mit 260.000 Jahren aus Florisbad in Südafrika, der Fund ist aber umstritten.

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