Wenn Amors Pfeil mehrmals trifft

Polyamoröse Beziehungen waren lange kein öffentliches Thema und sind auch in der Forschung noch kaum ergründet.
Polyamoröse Beziehungen waren lange kein öffentliches Thema und sind auch in der Forschung noch kaum ergründet.(c) Ossmann
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Wie nähert man sich dem Tabuthema offene Beziehungen? Man sieht nach, was Medien darüber schreiben. Und die nennen die Liebe weit öfter als Grund als den Sex.

„Ich liebe dich und sie. Und du liebst sie und ihn.“ So titelte der „Schweizer Tagesanzeiger“ am 23. Jänner 2007 einen Artikel über Polyamorie, eine Beziehungsform, bei der Menschen nicht nur einen, sondern mehrere Partner lieben und alle Beteiligten davon wissen. „Das war der erste Medienbeitrag im deutschsprachigen Raum zum Thema“, sagt Stefan Ossmann vom Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Uni Wien. Der Kommunikationswissenschaftler hat in einem vom Wissenschaftsfonds FWF geförderten Projekt erstmals die Darstellung in den österreichischen, deutschen und Schweizer Printmedien untersucht.

„Das liegt wohl daran, dass polyamore Lebensformen lange kein öffentliches Thema waren“, sagt der Forscher. Jedenfalls bis 2010. Ab diesem Jahr nimmt die Berichterstattung deutlich zu – allerdings ohne erkennbaren Auslöser, so Ossmann: „Eigentlich gab es kein Schlüsselereignis.“ Er selbst kam auf das Thema, als sich Bekannte outeten und er feststellte, dass es vor allem im deutschsprachigen Raum wissenschaftlich kaum erschlossen ist.

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