Zeig dich doch endlich, Planet Nine!

Im Wandteppich von Bayeux, der 1070 die Eroberung Englands dokumentierte, taucht auch Halleys Komet auf. Ob seine Bahn von Planet Nine beeinflusst war, erkundet ein Astrophysiker.
Im Wandteppich von Bayeux, der 1070 die Eroberung Englands dokumentierte, taucht auch Halleys Komet auf. Ob seine Bahn von Planet Nine beeinflusst war, erkundet ein Astrophysiker.(c) Walter Rawlings/robertharding/picturedesk.com
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Ein neuer Himmelskörper weist auf den postulierten Planeten, ein alter Wandteppich vielleicht auch.

Seit 1930 der Pluto entdeckt wurde, hatte das Sonnensystem neun Planeten, und jedes deutschsprachige Kind lernte sich den Merkvers ein, an dessen Ende das Wort „Planeten“ an den Pluto erinnert. Aber 2006 war Schluss, Pluto wurde entthront und zum Zwergplaneten herabgestuft, Nr. 134340, die passt in keinen Vers. Mit betrieben hat das Ganze der Astronom Mike Brown (CalTech), er verfasste gar ein Buch darüber („How I Killed Pluto“) , aber zu Jahresbeginn 2016 machte justament er sich daran – gemeinsam mit seinem Kollegen Konstantin Batygin –, die Lücke zu füllen, er postulierte einen neuen Neunten, „Planet X“ oder auch „Planet Nine“.

Das stützte sich auf Beobachtungen kleiner Himmelskörper im Kuiper-Gürtel – weit außerhalb der Bahn des nun äußersten Planeten: Neptun –, sechs ziehen in einem so engen Verbund, dass sie von irgendeiner Gravitationskraft zusammengebracht worden sein müssen: Planet Nine! Im Herbst legten die beiden nach: Die Scheibe, auf der die Planeten ziehen, ist gegenüber der Drehachse der Sonne um sechs Grad geneigt, irgendetwas muss sie verschoben haben: Planet Nine! Der hat nach Berechnungen von Brown/Batygin zehn Erdmassen, er umkreist die Sonne in einem um 30 Grad gekippten Winkel in einer stark elliptischen Bahn, die ihn alle 10.000 bis 20.000 Jahre in die Nähe bringt und dann wieder weit hinaus.

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