Schutzwall Schleim

Schleim hüllt Bakterien ein, manche nutzen das und lassen sich transportieren: Deshalb hält man lieber Abstand zu triefenden Nasen.
Schleim hüllt Bakterien ein, manche nutzen das und lassen sich transportieren: Deshalb hält man lieber Abstand zu triefenden Nasen.(c) imago/Westend61 (Jana Mänz)
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Wenn im Herbst die Nasen rinnen, wird ein Körpersaft zur Last, dem die Forschung erstaunlich wenig Aufmerksamkeit widmet.

Schleim! Wenn man das Wort nur hört oder liest, stellen sich unangenehme Assoziationen ein, und daran, wie er beim letzten Schnupfen aus der Nase quoll, möchte man sich lieber nicht erinnern! Dabei ist dieser Körpersaft eine der großen Erfindungen des Lebens. Gemacht wurde sie von Nesseltieren, Quallen und denen, die Korallen bauen, frühere Lebensformen, Schwämme, haben allenfalls marginale Mengen. Dafür sind sie voll mit Bakterien, bis zu 40 Prozent sind ihre Körper mit ihnen gefüllt.

Wurde das zähflüssige Zeug also zum Schutz vor Bakterien erfunden? 1984 hatte Spencer Davis (Glasgow) eine ganz andere Idee, er gewann sie an Korallen, die mit Zooxanthellen vergesellschaftet sind, das sind Einzeller, die Fotosynthese betreiben und ihre Wirte mit dem fixierten Kohlenstoff versorgen. Aber die können davon kaum die Hälfte verwenden, weil es ihnen an Stickstoff mangelt, also scheiden sie ihn aus, als bzw. in Schleim (Coral Reefs 2, S. 181).

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