FORSCHUNGSFRAGE

Kann man sich mit Nahrung tatsächlich entgiften?

imago/Westend61
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Die Wirkung von Entschlacken und Entgiften ist nicht bewiesen. Viel Obst und Gemüse zu essen, bleibt aber jedenfalls Basis gesunder Ernährung.

Artischocken, Avocados, Äpfel: Das genannte Spektrum an Nahrungsmitteln, die helfen sollen, den Körper zu entgiften, ist breit. Eine Leserin interessierte, was am besten klappt. Jedoch: „Im wissenschaftlichen Sinn gibt es kein Entgiften. Es gibt keine Studien und keine Beweise, dass es funktioniert“, sagt Ernährungswissenschaftlerin Maria Luger von der Med-Uni Wien.

Auch den Begriff der Schlacke – darunter versteht man eigentlich Rückstände aus Kraftwerken oder aus der Metallverarbeitungsindustrie – kennt die Forschung nicht. „Solche oder ähnliche Stoffe existieren im Körper nicht“, sagt Luger. Hier sorgen Nieren, Leber, Darm, Haut und Lunge dafür, dass sich keine Schadstoffe ansammeln. „Ein gesunder Mensch hat keine Gifte im Körper.“ Ebenso fehlten Beweise für die Wirkung verschiedener Saftkuren, bei denen über zehn Tage oder mehr keine feste Nahrung und wenig Kalorien aufgenommen werden. Dabei verliere man schnell an Gewicht, vor allem aber Wasser und Muskeln. „Ändert man den Lebensstil danach nicht dauerhaft, bleibt der Erfolg ein kurzer. Ein gesunder Alltag bringt mehr als eine zehntägige Saftkur“, sagt Luger. Dazu gehört, Obst und Gemüse zu essen, sich viel im Freien zu bewegen, nicht zu rauchen und wenig oder keinen Alkohol zu trinken. Bekannte Maßnahmen also, man muss sie nur beherzigen.

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