Peter Turrini: Es ist ja auch mein Land!

Rechtsruck? Das Wort deckt mehr zu, als es aufdeckt.
Rechtsruck? Das Wort deckt mehr zu, als es aufdeckt.(c) Mirjam Reither / picturedesk.com (Mirjam Reither)
  • Drucken

Von der Niedertracht als Staatsgewand. Von der Sehnsucht nach autoritären Verhältnissen. Von der Konjunktur des Schlechtmenschentums. Was uns bedroht, sind nicht die Ozonlöcher, sondern die Arschlöcher: Nachrichten aus Österreich.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

Bruno Kreisky, hinlänglich verblichen und daher von aller Welt nachhaltig verehrt, führte in den 1970er- und 1980er-Jahren immer wieder Gespräche mit Künstlern, unter anderem auch mit mir. Ich erinnere mich an eine Argumentation von ihm, dass es nicht auf alles eine politische Antwort gebe, manches komme schlicht und einfach aus den Untiefen des menschlichen Charakters. Seine Worte haben mir damals eher missfallen, weil ich alles für politisch hielt und daher auch alles für politisch lösbar.


Dieser Meinung bin ich heute nicht mehr. Ein Gespenst geht um in Europa, nichts Unmenschliches ist ihm fremd. Es scheint, als sei ein Wettrennen darüber ausgebrochen, wer der größere Feind des Nächsten ist, wer die Schwächeren am besten verhöhnen kann. Der politische Begriff des Rechtsrucks greift zu kurz, hier geht es auch um den Charakter des Einzelnen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.