Vom Vorzug, alt zu sein

Mut zur Vision.
Mut zur Vision.(c) Heinz Krimmer/Voller Ernst
  • Drucken

Karrieren sollen gängigen Vorstellungen nach in vorgezeichneten Bahnen verlaufen. Über die Freiheit des Alters, solche Grenzen zu überschreiten – und warum vor allem Frauen diese Freiheit nutzen.

Es war einmal . . .“ Es war einmal eine Zeit, in der „die Alten“ geschätzt wurden, denn damals wussten die wenigsten zu schreiben oder zu lesen, von Internet und Suchmaschinen war noch lange keine Idee, geschweige denn Rede, daher war man auf das tradierte Wissen angewiesen, und das hatten (außer Priestern oder Schamanen ) die Alten – und auch die Zeit zum Erzählen. Sie waren lebende Lexika, wussten vielerlei Rezepte und Abhilfen – und sie waren damit Vorbilder.

Heute wissen wir dank der computergestützten Gehirnforschung, dass und wie wir „in Beziehung“ lernen: Wenn wir zusehen, werden die gleichen Gehirnareale aktiviert wie bei der beobachteten Person – egal, ob wir sie live erleben oder auf einem Bildschirm. Hermann Maier hat so nach seinem schweren Motorradunfall bewusst seine sportlichen Fähigkeiten „mental“ trainiert. Heute meinen viele Junge, auf unterstützende Beziehungen verzichten zu können: Etwas zum Essen gibt es in Automaten, darüber hinausgehenden Notbedarf an 24 Stunden geöffneten Tankstellen, Weisheit holt man sich von Dr. Google. Und für das, was Unwissende für Liebe halten, gibt es aufblasbare Puppen und Dildos. Leben wird damit auf sprach-, beziehungs- und empfindungslose Schnellbefriedigung von Mangelimpulsen – vor allem Energiemangel – reduziert.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.