"Operation Aderlass"

Deutsche Tour-de-France-Fahrer unter Doping-Verdacht

APA/AFP/ANNE-CHRISTINE POUJOULAT
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23 Sportler, die Kunden eines Erfurter Sportarztes waren, wurde bisher Blutdoping nachgewiesen. Nun sollen auch zwei deutsche Radprofis verwickelt sein.

Zwei weitere deutsche Radsportler gehören laut einem Bericht der ARD zum Blutdopingring um den Erfurter Sportarzt Mark S. und dessen Komplizen. Es handle sich "um zwei deutsche Radprofis aus hochklassigen Pro-Tour-Teams. Sie haben auch an der Tour de France teilgenommen. Einer ist noch aktiv", teilte die ARD-Dopingredaktion am Sonntag mit.

Bisher war bei der "Operation Aderlass" von 23 Sportlern, denen Blutdoping nachgewiesen worden war, die Rede. Bei den zwei weiteren Fällen beruft sich die ARD auf Oberstaatsanwalt Kai Gräber, der allerdings nicht die Sportart genannt habe. Der ehemalige deutsche Sprintstar Danilo Hondo hatte bereits im Mai ein Doping-Geständnis abgelegt.

Gräber hatte jüngst Anklage gegen den mutmaßlichen Drahtzieher Mark S. und vier Helfer erhoben. Nun liegen die Unterlagen beim Landgericht München II, das über eine Prozess-Eröffnung entscheiden müsse. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Erfurter Arzt und seinen Helfern unter anderen gewerbsmäßige und teilweise bandenmäßige Anwendung verbotener Dopingmethoden beziehungsweise Beihilfe dazu vor. Der Arzt sitzt in Bayern in Untersuchungshaft, ihm droht eine mehrjährige Haftstrafe.

Auch österreichische Radfahrer involviert

In die Blutdopingaffäre waren zuvor schon einige Radprofis involviert. Unter anderem sind der frühere Sprintstar Alessandro Petacchi, die beiden Österreicher Stefan Denifl und Georg Preidler sowie der Kroate Kristijan Durasek bereits gesperrt worden.

Auslöser der staatsanwaltlichen Ermittlungen war der ARD-Film "Die Gier nach Gold". Der ehemalige österreichische Skilangläufer Johannes Dürr hatte darin Blutdoping zugegeben und dadurch Razzien bei den Ski-Weltmeisterschaften in Seefeld und in Erfurt im Februar dieses Jahres ausgelöst.

(APA/dpa)

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