In schweren Turbulenzen: Die Vierschanzentournee ist längst verloren, aber auch für die nahende Heim-WM in Seefeld sind Österreichs Skispringer kein Medaillentipp mehr. Eine bittere Spurensuche.
Skispringen ist eine komplexe Sportart und die dazu notwendigen Fertigkeiten sind der breiten Öffentlichkeit nur vom TV-Konsum auf der Couch aus geläufig. Trotzdem wecken die ÖSV-Adler beinahe die gleichen Emotionen wie Skifahrer und Fußballer; zumindest um den Jahreswechsel, bei der Vierschanzentournee. Läuft der Schanzenklassiker, haben Telemark, Kacherl, V-Stil und K-Punkt immer Hochsaison.
Wie jede Sportart unterliegt auch das Skispringen Konjunkturen. Saisonal ändern sich die Regeln, kürt der Computer mit Windpunkten den Sieger und längst nicht mehr die Weite. Kürzerer Ski, härterer Schuh, engerer Anzug, knackigere Technik – mit spielerischer Leichtigkeit verlieren Seriensieger ihr Geschick und Selbstvertrauen. Zuvor stets siegbringende Automatismen sind dann nur noch Ballast.
Jahrelange Versäumnisse
Je mehr Misserfolg es mit alten Methoden gab, desto unsicherer wurden Stefan Kraft und Co. Die Folgen versuchen ÖSV-Direktor Mario Stecher und Cheftrainer Andreas Felder jetzt zu korrigieren. In einer laufenden WM-Saison aber, mit dem Höhepunkt ab 19. Februar in Seefeld, sind kapitale Versäumnisse kaum aufzuholen.