Europacup: Nur Rapid hatte Losglück

(c) Gepa (Walter Luger)
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Der Weg in die Gruppenphase der Champions und Europa League wird für Österreichs Klubs äußerst steinig. Salzburg, Austria und Sturm erwischten schwere Gegner. Rapid trifft wieder auf einen Klub aus Zypern.

WIEN (red.).Karl Daxbacher hatte ein unangenehmes Gefühl. Und das, obwohl Cupsieger Austria in der dritten Qualifikationsrunde gesetzt war. „Klubs aus Kroatien oder Serbien müssen es nicht unbedingt sein“, sagte der Austria-Coach. Wenig später war es geschehen. Vojvodina Novi Sad heißt der Kontrahent. Serbischer Vizemeister. Manager Thomas Parits versuchte es mit Zweckoptimismus: „Wenigstens haben wir das erste Spiel auswärts, das ist ein leichter Vorteil.“

Von „leichter Vorteil“ kann bei der Auslosung zur Champions und Europa League bei den vier heimischen Vereinen sicher nicht die Rede sein. Meister Salzburg bekäme es in der nächsten Quali-Runde mit großer Sicherheit mit dem kroatischen Meister Dynamo Zagreb zu tun. Die Kroaten haben sich mit einem 0:0 gegen Pjunik Eriwan aus Armenien eine gute Aufstiegschance erspielt.

Nicht so die Salzburger. Nach dem 1:1 gegen Bohemians Dublin meint Trainer Huub Stevens: „Wir sind noch nicht einmal über Dublin drüber. Wieso soll ich mich jetzt schon über den nächsten Gegner äußern?“

Schreckgespenst Famagusta

Ebenfalls keine einfache Aufgabe zog Sturm Graz. Nach dem knappen 2:1 gegen den bosnischen Klub Siroki Brijek steht noch ein schwieriges Auswärtsmatch bevor. Im Falle des Aufstiegs wartet vermutlich Anorthosis Famagusta. Die Zyprioten müssen allerdings zuerst FC Petrovac aus Montenegro eliminieren. Das Heimspiel endete am Donnerstag ebenfalls mit einem knappen 2:1.

Famagusta wäre eine harte Nuss. An ihnen hat sich vergangene Saison auch Rapid in der Champions-League-Qualifikation die Zähne ausgebissen. Nach einem 3:1-Heimsieg gingen die Grünweißen auf der Insel 0:3 unter. In der Gruppenphase schrammte das von russischen Milliardären gesponserte Team nur knapp am Achtelfinale vorbei. Gegen Inter Mailand, Bremen und Panathinaikos Athen blieb Famagusta zu Hause ungeschlagen.

Zufrieden mit der Freitagmittag erfolgten Auslosung kann aus österreichischer Sicht nur Rapid sein. Die Hütteldorfer können sich nach dem 5:0-Heimsieg gegen Schkodra aus Albanien schon mit dem nächsten Gegner anfreunden. Es ist dies Apop Kinyras Peyias – ebenfalls aus Zypern. Der siebente der griechischen Liga holte sich in der abgelaufenen Saison überraschend den Cup. Im Finale schlug der erst 2007 in die erste zypriotische Liga aufgestiegene Klub Meister Limassol 2:0.

„Das ist eine machbare Aufgabe, mit dem Los können wir zufrieden sein“, sagte Rapids Sportdirektor Alfred Hörtnagl. Dass Zypern kein Spaziergang wird, weiß der Rekordmeister mittlerweile.

Auf der Mittelmeerinsel floriert der Fußball seit einigen Jahren äußerst rasant. Das liegt in erster Linie daran, dass Zypern als Offshore-Paradies gilt. Viele milliardenschwere Geschäftsleute haben ihren Firmensitz nach Zypern verlegt. Unter ihnen gilt es als schick, sich neben Villa, Jacht und schnellen Autos auch einen einheimischen Fußballklub zu halten.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.07.2009)

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