Von einem Kultverein, der keiner sein will

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Der 1. FC Union Berlin träumt vom Aufstieg in die Bundesliga. Aber nicht alle Fans finden das gut. Sie wollen nur Wurst, Bier und Fußball. Sagen sie zumindest. "Positiv verrückt", nennt der Österreicher Trimmel den Anhang der Eisernen. Eine Reportage.

Im Südosten der deutschen Hauptstadt, am Rande eines Waldstücks, trägt sich an diesem lauen Frühlingsabend Seltsames zu. Unten auf dem Rasen liefert der 1. FC Union Berlin das schlechteste Spiel seiner Rückrunde ab – 0:1 gegen Erzgebirge Aue, kein einziger Schuss aufs Tor in 90 Minuten. In der Nachspielzeit erhebt sich nun das Gros der Zuschauer. Es gibt Applaus. „Eisern Union“ hallt es durchs Stadion An der Alten Försterei, das noch Minuten nach Spielende fast zur Gänze gefüllt ist. Die Spieler drehen eine (Ehren)-Runde. Das sei hier immer so, versichert der stehende Sitznachbar: „Erste Regel: Die eigenen Spieler nicht auspfeifen.“

Union Berlin, das immer im Schatten des im Westen der Stadt siedelnden Erstligisten Hertha BSC steht, hat seine charmanten Eigenheiten. Das kleine Formtief kommt aber zur Unzeit. Die „Eisernen“ sind mitten im Aufstiegsrennen, ein Punkt trennt sie von einem direkten Aufstiegsplatz. Ungewohnt viele Fehlpässe mischten sich diesmal ins Spiel, das bei Union von einer in diesem Frühjahr beispiellosen Chancenarmut geprägt war. Nervenflattern vor dem möglichen größten Erfolg der 51-jährigen Vereinsgeschichte, dem Aufstieg in die erste Bundesliga? Manchem Fan zumindest wird der Rummel zu viel.

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