Bayerns Millionenshow ohne David Alaba

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Champions League. David Alabas Rücken zwickt zwar nicht mehr, Bayerns ÖFB-Legionär muss trotzdem auf Wunsch von Jupp Heynckes im Viertelfinal-Rückspiel gegen Sevilla zuschauen. Er setzt auf den „Oldtimer-Flügel“ Robben-Ribéry. Mit Video.

München. David Alaba ist wieder fit, das war die Erkenntnis des Abschlusstrainings in München. Die Rückenprobleme des ÖFB-Legionärs sind kuriert, er scherzte, lief Sprints im vollen Tempo. Bayern-Coach Jupp Heynckes lehnte den Einsatz des Abwehrspielers für das Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League am Mittwoch gegen Sevilla (20.45 Uhr, live ORF1) trotzdem ab. „Er hat fast voll mitgemacht, aber hat in den letzten Tagen nicht mit der Mannschaft trainieren können. Deshalb möchte ich, dass er noch ein paar Tage Zeit bekommt. Er soll noch Trainingseinheiten machen, um vielleicht am Samstag einsatzbereit zu sein“, erklärt Heynckes.

Jérôme Boateng ist fit, für Rückhalt scheint damit gesorgt, sollte es aus taktischen Gründen nur noch darum gehen, den 2:1-Vorsprung aus dem Hinspiel verwalten zu müssen. Es sind weiterhin vorwiegend personelle Belange, um die sich die Gespräche beim deutschen Meister (28. Titel) drehen. Nur die Trainerdiskussion steht hintan – weiterhin im Gespräch sind Niko Kovač (Frankfurt) und Ralph Hasenhüttl (Leipzig) –, diese Frage stellt allerdings ob der noch offenen Aufgaben im DFB-Cup und der „Königsklasse“ auch nur derjenige, der Unruhe streuen will.

Jackpot mit 100 Mio. Euro

Für den FC Bayern geht es heute um eine satte Millionenprämie. Den Einzug in das Halbfinale belohnt die Europäische Fußball-Union (Uefa) mit 7,5 Millionen Euro. Inklusive Viertelfinale haben die Münchner bereits 32,7 Millionen Euro eingespielt. Im Falle des Titelgewinns würde sich die Gesamtprämie des deutschen Bundesliga-Krösus auf unglaubliche 55,7 Millionen Euro summieren.

Dem nicht genug, würden noch Gelder aus dem 500 Millionen Euro schweren Marktpool der Uefa von mindestens 25 Millionen Euro fließen sowie die Zuschauereinnahmen. Auch gegen Sevilla ist die Arena restlos ausverkauft. Der FCB könnte im besten Fall über 100 Millionen Euro in der Champions League verdienen. Die Uefa schüttet in dieser Saison 2017/18 mehr als eine Milliarde Euro an alle CL-Teilnehmer aus.

Bleiben Ribéry und Robben?

Auch hinter den Kulissen geht es um Geld und Verträge. Vor allem plagt die Situation von Arjen Robben, 34, und Franck Ribéry, 35. Bayerns Vorstand Karl-Heinz Rummenigge stellte beiden jetzt, nach langem Zögern, eine Verlängerung um ein Jahr zwar in Aussicht. Ob sie das glücklich macht?

Ab Sommer liefe für den Franzosen die zwölfte Saison in München, für den Niederländer wäre es die zehnte. Das Nachdrängen jüngerer Könner (Gnabry, Coman) und die unbeantwortete Trainerfrage soll vor allem dem Franzosen missfallen. Für Robben war in der Offensive oft kein Platz mehr, weil James und Müller mit Lewandowski in dieser Saison wirklich grandios harmonierten. Nur zweimal in zehn CL-Spielen liefen beide Altstars in dieser Spielzeit gemeinsam auf das Feld. Dass Heynckes heute aber den „Oldtimer-Flügel“ einsetzen wird, gilt als offenes Geheimnis. Vielleicht ein letztes Mal. Denn im Fall des Aufstieges samt Gelber Karte wäre neben Lewandowski, Boateng, Kimmich, Tolisso und Rudy auch Ribéry im Halbfinale gesperrt.

Hinter all diesen Diskussionen, dem Gefeilsche und Bemühen diplomatischer Aussagen steht der innige Wunsch nach dem dritten CL-Triumph nach 2001 und 2013. Es wäre ein Fußballmärchen, würde sich Heynckes mit dem zweiten Triple der Klubgeschichte erneut in den Ruhestand verabschieden. Allerdings, für seinen Nachfolger wäre das der größtmögliche Albtraum. Selbst Pep Guardiola hat sich daran in München aufgerieben. Er wurde immer nur daran gemessen. (dat)

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